"Wie soll man beurteilen, dass Wahlbeteiligung nach oben geht, aber weniger demokratische Parteien gewählt werden?", führt Jan-Werner Müller als Frage an. Das war zuletzt in Brandenburg und Sachsen der Fall, wo die Wahlbeteiligung so hoch wie nie in der Bundesrepublik war - und die AfD ebenfalls hohe Ergebnisse einfuhr. Er sagt: Bürger mit relativ rechtsextremen Einstellungen bekämen gerade ein Angebot, das vorher so nicht da war. Und andere Parteien kämen diesen Einstellungen entgegen, indem sie Meinungen von rechtsextremen Parteien kopieren würden. -ik

Isabel Knippel

"In vielen westlichen Ländern hat sich eine negative Zukunftserwartung verfestigt", sagt Moderatorin Shelly Kupferberg und fragt Saskia Esken: "Im Rechtspopulismus dreht sich alles um Verluste. Was können wir ihnen entgegenhalten?" Die Politik_innen der vergangenen Jahre haben sicher Fehler gemacht. Es gehe aber auch um Kommunikation auf emotionaler Ebene: "Das ist etwas, das die Populist_innen sehr gut beherrschen. Das bekommen wir nicht so gut hin, wie die, die mit negativen Emotionen und Angst argumentieren." Angst und Empörung funktionierten gerade in den sozialen Medien besser als komplexe politische Botschaften zu vermitteln. -fw

Felix Winnands