Katja Ilnizki hält in ihrer Einführung zur LRFT-Session ein Plädoyer für den Lokaljournalismus. Sie ist sich sicher: Themen und Probleme haben immer eine lokale Wurzel. Bis Probleme in Berlin ankommen, komme der Lokaljournalismus ins Spiel - er hebe Themen auf die nächste Ebene. Nun habe der Lokaljournalismus die Chance auf eine Renaissance, denn bei den Europa-Wahlen zeigte sich: Die Menschen sind politisiert. Vor allem Radio habe mit seiner Barrierefreiheit, im Vergleich zu Lokalzeitungen mit Bezahlschranken, nun eine große Bedeutung.
Romy Blank und Katja Ilnizki sind teilweise unterschiedlicher Auffassung über die Aufgaben von Lokalradio. VOGTLAND RADIO verzichtet als Lokalsender auf überregionale Meldungen, beispielsweise wegen nicht-verifizierbarer Informationen zum Ukraine-Krieg. Ilnizki entgegnet: „Die Europa-Wahl ist ein klassisches Beispiel für ein Thema, an das sich Lokalsender oft nicht herantrauen. Es ist eine große Herausforderung für Lokalmedien, das richtig anzugehen, aber das ist keine Entschuldigung dafür, nicht damit umzugehen.”
Für Stefanie Scheermann zählt vor allem die Verpackung der Inhalte: Nicht bevormunden, und die Hörer:innen mit einem positiven Gefühl in den Tag entlassen, lautet die Devise.
Sie sieht sich auf Nachfrage von Moderator Lukas Schöne durchaus als lokale Influencerin: „Als Morning Show Moderator muss man sich bewusst sein, was für einen Einfluss man auf die Menschen hat. Damit muss man achtsam umgehen, aber man kann durchaus Handlungsanstöße geben.”