Gut im Gedächtnis sind vielen Hofern sicherlich noch die Fliegerbomben, die im Jahr 2020 bei den Arbeiten am Neubaugebiet Rosenbühl zutage getreten waren.
Vier Mal musste seinerzeit der Kampfmittelräumdienst ausrücken, um die Überbleibsel des Zweiten Weltkrieges zu beseitigen. Fliegerbomben tauchen in Hof immer wieder mal auf, denn auch die Saalestadt hatte im Jahr 1945 Bombardements durch die US-Air-Force zu erdulden.
Die nun entschärfte Bombe, dürfte vom schwersten dieser Angriffe stammen, der am 8. April des letzten Kriegsjahres das Bahnhofsviertel in Schutt und Asche legte. Es ist überliefert, dass speziell im Bereich des Güterbahnhofs noch nach Kriegsende immer wieder Blindgänger auftauchten.
Der Angriff war Teil der Operation „Clarion“: Die Alliierten hatten sich zum Ziel gesetzt, das Transportwesen in Deutschland aus der Luft zu zerstören. Die Güterbahnhöfe Hof, Plauen und Eger waren die Ziele an diesem Sonntagmittag.
In Hof griffen 101 B-17-Bomber und zahlreiche P-51-Mustang-Jäger das Bahnhofsviertel an. Das Bahnbetriebswerk wurde größtenteils zerstört. Von den 140 in Hof beheimateten Dampfloks waren nur jene 18 Loks noch einsatzfähig, die sich während des Luftangriffs nicht im Bereich des Betriebswerkes befanden.
Im Bahnhofsviertel wurden 80 Gebäude völlig zerstört, 59 Häuser schwer, 83 mittelschwer, und an etwa 100 Häusern entstanden mittlere bis leichte Schäden. Dabei starben 312 Menschen - 244 Zivilisten und 68 Soldaten.