Iris Müller
Dialog, tiefgehende Medienkompetenz und der Blick über den Tellerrand: Das fordert Pinar Atalay für den Umgang mit Fake News. Weil unser Hirn mit Nachrichten geradezu abgefüllt werde, falle es uns heute immer schwerer zwischen Wahrheit und Desinformation zu trennen. Die tatsächliche Wahrheit bleibe dabei häufig auf der Strecke, so Atalay.
Traditionelle Medien schreibt die Tagesthemen-Sprecherin dennoch nicht ab. Obwohl die Zuschauer sich häufig kritisch äußerten, sei beispielsweise die Tagesschau noch immer fest in der deutschen Medienlandschaft verankert. Trotz des Lügenpresse-Vorwurfs vertrauten der Tagesschau jeden Abend Millionen Menschen. Dieser Verantwortung müsse man gerecht werden, fordert Atalay. Es sei notwendig, genügend Zeit für Zweit- und Dritt-Verifikationen von Informationen zur Verfügung zu stellen.
Wie können wir wieder mehr miteinander statt übereinander reden? Wie schaffen wir es, häufiger die Perspektive zu wechseln? Den Dialog mit Zuschauern hält Atalay für unumgänglich, die Menschen hätten ein Recht darauf. Insbesondere die häufig distanziert wirkenden Nachrichtensprecher müssten Nähe zum Publikum aufbauen. Journalismus sei kein normaler Job, betont sie – „Journalismus ist Teil der Demokratie“.
In der immer schneller werdenden Welt rät Pinar Atalay, nicht dem Druck der Aktualität zu verfallen, sondern mit Hintergrundrecherchen fundierte Beiträge zu erstellen.
In ihrem Vortrag über Qualitätsjournalismus im Zeitalter von Fake News betont sie die Wichtigkeit der Pressefreiheit basierend auf aktuellen politischen Ereignissen und persönlichen Erfahrungen.