Letztes Update:
20240711143733

Die Wirkkette stabilisieren

12:06
11.07.2024
Drei großartige, sehr vielseitige Statements - jetzt geht es ans Challenging! Dafür beginnt Maus mit einem Einblick in seine Arbeit und wie es in der Praxis aussieht. Im EWE Netz läuft auch der größte Feldversuch von unIT-e², und Maus erzählt, was "eigentlich im Netz passiert". Der Anteil an erneuerbaren Energien wächst: "Wir leben quasi schon in den Problemen, die andere erst in der Zukunft sehen." Das System verändert sich, und das kostet natürlich Geld: "Aber wir wollen ein faires System, und das kann es nur geben, wenn wir ehrlich und von Anfang an genau darauf schauen." Die Kosten müssen dementsprechend fair verteilt werden. 

Überlastungen im Niederspannungsnetz müssen vermieden werden, dafür wurde Paragraph 14a eingesetzt. Maus betont, dass es so ohne Komfortverlust umsetzbar ist, wichtig ist aber auch die Empfehlung von unIT-e², dass die Netzentgeltsystematik durch die Bundesnetzagentur hinsichtlich der Preiskomponenten überarbeitet wird. "Viele Kosten sind fixe Kosten", so Maus, und das muss in die Überlegungen stärker einbezogen werden. Netzengpässe sind wahrscheinlich, auch das ist eine Erkenntnis des Projekts, genauso dass marktliches und netzdienliches Steuern co-existieren kann. Die Stabilisierung der ganzen Wirkkette benötigt aber das gute Zusammenspiel aller Interessensvertreter aus Markt und Netz - und das muss man noch festigen. Alles läuft gerade in einen Massenprozess über, um eine größere Wirkung zu erzeugen, und dafür braucht es eine saubere Systematik, um wirksam zu kommunizieren und zu managen. 

Dr. Diana Mantel

Die Sicht der Bürger:innen

12:00
11.07.2024
Dr. Arwen Colell (Gründungsmitglied BürgerEnergie Berlin und Aufsichtsrätin Bündnis Bürgerenergie, CPO decarbon1ze) hat spontan das Challenging übernommen. Was sie stört? Dass die einzelnen Bürger:innen zu wenig Auswahl v.a. bei den Tarifen haben. "Anreize nützen mir nichts, wenn ich zu wenig Informationen habe und keine echte Entscheidung treffen kann", so Colell. "Aber am Ende ist es Win-Win, wenn all das, was bereits umgesetzt wurde, nicht bei mir ankommt." Wie kann man für die Bürger:innen ein größeres Verständnis für das Energiesystem schaffen? Colell glaubt an Lernmechanismen, durch die Bürger:innen selbst ihre eigenen Erfahrungen machen und so die besseren Entscheidungen treffen können.

Dr. Diana Mantel