Letztes Update:
20240610132958

Analyse der Jung- und Erstwähler: Kein klarer Favorit

17:22
09.06.2024
Für den Wahlsieger bleiben die älteren, beteiligungsstarken Wähler/innen die mit Abstand wichtigste Stütze: Bei den ab 60-Jährigen holt die CDU/CSU 39 Prozent. Bei allen unter 60-Jährigen liegt die CDU/CSU mit 25 Prozent genau wie die SPD mit zehn Prozent deutlich unter ihrem Gesamtergebnis, die AfD holt bei allen unter 60-Jährigen 19 Prozent. Die Grünen brechen bei allen unter 30-Jährigen massiv ein; bei den 16- bis 24-jährigen Jung- und Erstwähler/innen kommen die Grünen nur auf elf Prozent. CDU/CSU und AfD liegen in der Gruppe U-25 gleichauf (jeweils 17 Prozent); die SPD erreicht bei den 16- bis 25-Jährigen nur neun Prozent, Volt kommt hier ebenfalls auf neun Prozent.

Forschungsgruppe Wahlen

Analyse der Forschungsgruppe Wahlen: (Rechts-)Populismus

17:15
09.06.2024
Konträr zur Gesamtheit fordern sowohl AfD- als auch BSW-Wähler/innen für die Nationalstaaten in der EU mehr Autonomie und sind für ein Rückfahren des westlichen Ukraine-Supports. Nur jeweils 19 Prozent im AfD- und BSW-Lager, aber 65 Prozent aller Befragten glauben, dass Russland der EU mit einer Unterstützung europäischer (Rechts-)Populisten schaden will. Dabei sieht mit 76 Prozent eine deutliche Mehrheit ein großes Problem für die Zukunft der EU, wenn (rechts-)populistische und europa-kritische Kräfte bei dieser Wahl gut abschneiden.

Online-Redaktion

Nouripour nennt AfD-Ergebnis bestürzend

17:10
09.06.2024
Grünen-Chef Omid Nouripour hat sich entsetzt gezeigt über den Erfolg der AfD bei den Europawahlen. «Ich weiß nicht, warum die da im Konrad-Adenauer-Haus geklatscht haben», sagte er am Sonntagabend bei der Grünen-Wahlveranstaltung in Berlin mit Blick auf die CDU-Parteizentrale und erste Prognosen. «17 Prozent sind einfach bestürzend.» Nach all den Enthüllungen über die AfD, die «ihre Spitzenkandidaten in den Keller gesperrt» hätte und von der sich andere rechte Parteien in Europa distanziert hätten.

Einer möglichen Zusammenarbeit mit Rechtsextremisten im Europaparlament erteilten die Grünen eine klare Absage. Grünen-Spitzenkandidatin Terry Reintke zeigte sich ähnlich schockiert wie Nouripour. «Unser Wahlergebnis kann uns nicht zufriedenstellen, aber ehrlich gesagt, das Wahlergebnis der AfD, so wie es jetzt gerade aussieht, dass sie wahrscheinlich zweitstärkste Kraft in einer Europawahl werden, das ist für uns alle eine demokratische Katastrophe.» Sie versprach: «Wir werden weiter für eine Europäische Union der Demokratie, der Freiheit kämpfen und die Rechtsextremen, die bekommen von uns nur eines, und zwar unseren Widerstand.»

Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang betonte, ihre Partei sei bereit, Verantwortung zu übernehmen. Es müssten Mehrheiten gefunden werden zwischen Sozialdemokraten, Konservativen, Grünen und Liberalen. «Und genau die müssen jetzt geschlossen werden.» Sie sagte: «Wir sind bereit für Kompromisse, wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, aber wir sind nicht bereit für Koalitionen mit Rechtsextremen im Europäischen Parlament.» Sie appellierte auch an die EU-Kommissionspräsidentin und Spitzenkandidatin der konservativen Parteienfamilie EVP, die nun versuchen wird, Mehrheiten zu finden. «Ursula von der Leyen steht jetzt vor der Entscheidung, und wir hoffen, dass sie der demokratischen Mitte treu bleiben wird.»

dpa

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