Dr. Justus Hauschild ist ebenfalls ein Referent der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT). Er ist Spezialist für zahnärztliche Schlafmedizin und referiert über bimaxilläre Schienen, ihren Einsatz und ihre Herstellung. Die Schienen sollen helfen, die Zahnhartsubstanz zu schützen, die Kaumuskelaktivität zu verringern und Schmerzen zu lindern.
In einem Fall aus der Praxis zeigt Dr. Hauschild bei einem Patienten mit Abrasion, dass eine Schiene für Schlafbruxismus ein schwerer Fehler wäre, da der Patient unter obstruktiver Schlafapnoe leidet. Da sehr häufig in Deutschland vor dem Einsatz von Schienen keine Okklusionskontrolle erfolgt, könnte in diesem Fall der Patient mit einer Bruxismusschiene ersticken, denn der Bruxismus rettet ihn eigentlich vor dem Ersticken durch die Apnoe. Bis zum Beweis des Gegenteils, so Dr. Hauschild, geht er davon aus, dass Patienten, die unter Schlafbruxismus leiden, eigentlich unter einer Apnoe leiden.
Der Referent stellt eine Unterkieferprotrusionsschiene vor, die deutlich besser gegen Schlafbruxismus wirkt als eine monomaxilläre Schiene. Und er warnt davor, Schienen einzusetzen ohne eine fundierte Funktionsanalyse. Diese müssen vom Schlafmediziner verordnet und dann vom Zahnarzt erstellt werden. Ohne Schlafmediziner ist eine Verordnung nicht seriös, so Dr. Hauschild.