Frankreich hat auf den Moskauer Terroranschlag mit der Ausrufung der höchsten Sicherheitsstufe reagiert, auch andere europäische Länder arbeiten mit einem öffentlich kommunizierten Stufensystem - anders als Deutschland.
Solche Warnstufen seien zu pauschal und lösten Unruhe aus, schreibt das Bundesinnenministerium dazu auf seiner Website. „Die Lage kann sich je nach Region unterschiedlich gestalten, sogar innerhalb einer Stadt kann sich die Gefährdungslage unterscheiden. "Warnstufen" geben das unzutreffende Gefühl, die Gefahr sei überall gleich groß. Warnstufen können also auch dazu beitragen, das Gefühl einer Unsicherheit unnötig zu verstärken.“
Dennoch bewerteten die Sicherheitsbehörden die Lage, betonte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag in Berlin. „Das Bundeskriminalamt erstellt jedoch periodisch und einzelfallbezogen Gefährdungsbewertungen zur terroristischen Bedrohungslage.“ Diese würden allen Sicherheitsbehörden zur Verfügung gestellt. Bei Bedarf würden Sicherheitsmaßnahmen angepasst, und zwar im jeweiligen Zuständigkeitsbereich der Länderpolizeien. Die islamistische Gefährdung in Deutschland bewertet das Ministerium wie schon vor dem Moskauer Anschlag als hoch.