„Selbst wenn alles schiefläuft, wird es nicht schlimmer, als es vorher war.“ Mit diesem Zitat seines Lehrers und Praxisvorgängers Dr. Dr. Heinz Erpenstein machte der zweite Referent, Dr. Raphael Borchard aus Münster, den Zuhörerinnen und Zuhörern Mut für kleine, aber sehr wirksame parodontalchirurgische Maßnahmen. Mit einer chirurgischen Kronenverlängerung, die die wichtigen 3 Millimeter keratinisierte Gingiva erhält, lässt sich die Situation für eine ästhetische, gut zu reinigende und gewebefreundliche prothetische Versorgung stark verbessern, wie er an einem klinischen Fall zeigte.
Wichtig für ihn: Ein Patient mit gingivalen/parodontalen Probleme hat meistens auch noch andere Baustellen. Diese gelte es übersichtlich zu erfassen: „Machen Sie sich vorher Gedanken, was ist tatsächlich mein Ziel, wie soll der Patient zwischendurch versorgt werden und wo will ich ankommen“, so seine Empfehlung. Da immer eine längere Heilungs- und Regenerationsphase überbrückt werden müsse, sollte viel Wert auf eine gute, idealerweise vom Zahntechniker zu fertigende Interimsversorgung gelegt werden. Im Frontzahnbereich wartet er ein halbes Jahr, im Seitenzahnbereich drei Monate, bis er an die Präparation geht.
Für eine erfolgreiche Rezessionsdeckung braucht es ausreichend Papillen, so sein Tipp. Sind die Papillen noch gut erhalten, ist die Deckung in der Regel erfolgreich. Sind die Papillen reduziert, dann wird auch die Deckung nie komplett funktionieren. Keine Papillen – keine erfolgreiche Rezessionsdeckung, so seine kompakten Empfehlungen.