Prof. Dr. Kathrin Becker, Berlin, brachte die immer noch zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer im letzten Vortrag des 38. Berliner Zahnärztetags auf den neuesten Stand in Sachen DVT. Viele Geräte erzeugen heute sehr gute Daten, allerdings teilweise mit einer immer noch recht hohen Strahlendosis. Vor allem empfindliche Gewebe wie die Speicheldrüsen und die Schilddrüse sollten möglichst wenig belastet werden.
Mit der kleinen Einführung zur Technik zu Beginn konnte sie im Anschluss deutlich machen, dass die Dosisreduktion durch einen reduzierten Umlauf (180 statt 360 Grad), eine kürzere Belichtungszeit und vor allem durch ein angepasstes Field of View (FoV) erreicht werden kann. Dennoch verlangt die generell höhere Dosis eines DVT gegenüber einem 2-D-Röntgenbild immer eine rechtfertigende Indikation, vor allem bei Kindern. Bei älteren Patienten und Senioren spiele die Dosis keine so große Rolle mehr.
In einer aktuellen S2k-Leitlinie sind die sinnvollen Indikationen für DVT zusammengefasst, das sind vor allem endodontische und implantologische Fragestellungen sowie die Beurteilung nach Traumata, Tumoren und degenerative Erkrankungen und Hyperplasien. Für Routineaufnahmen mit dem DVT gebe es in der Regel keine Indikation, mahnte sie.
Neu ist, dass für Praxen mit einem DVT jetzt alle sechs Jahre eine Begehung vorgesehen ist. Auch gibt es neue diagnostische Referenzwerte, deren Überschreitung gerechtfertigt sein muss. Einige heute noch verkaufte Geräte überschreiten diese Referenzwerte vielfach, das sollte man bei der Auswahl berücksichtigen. Auch das hauptsächliche Einsatzgebiet sollte bei der Auswahl des Geräts beachtet werden.
Mit verbesserten Rekonstruktionsprogrammen und in Zukunft auch durch den Einsatz von KI lassen sich bei geringerer Dosis auch bei Metallen im FoV und dadurch erzeugten Artefakten präzisere Aufnahmen erreichen, so ihr Ausblick. Vielversprechende Aussichten gibt es für den Einsatz des MRT in der Zahnmedizin, allerdings seien die Verfügbarkeit und die Kosten noch nicht praxistauglich.