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Martin Schutt/dpa Erfurt: "Die deutsche Landwirtschaft" steht auf einem Sarg auf der Ladefläche eines Fahrzeugs während einer Blockade des Juri-Gagarin-Rings.

Kundgebung in Erfurt ohne Zwischenfälle

12:47
08.01.2024
Die Demonstration der Bauern in Erfurt ist beendet. Die Traktoren sind auf dem Weg aus der Stadt, teilweise auf anderen Routen, als die Fahrzeuge hinein genommen haben.

Bauernpräsident Klaus Wagner sagte zum Abschluss: "Wir haben ein starkes Signal gesendet!" Bei den Verantwortlichen in Berlin müsse ein Denkprozess einsetzen, denn in der Landwirtschaft herrsche kein Ampel-Durcheinander. Die Protestierenden gab er mit auf den Weg: "Bitte geordnet zurückfahren und kommt gut nach Hause!" Es werde in dieser Woche noch weitere Aktionen in den Landkreisen geben. Zudem träfe man sich in der nächsten Woche erneut in Berlin.

Nach Angaben der Polizei verlief die Kundgebung im Stadtgebiet ohne nennenswerte Zwischenfälle. „Die Rettungs- und Fluchtwege blieben frei, der Straßenbahnbetrieb verlief nahezu störungsfrei“, schrieb die Polizei beim Kurznachrichtendienst X, früher Twitter.

Die ersten Landwirte verlassen mit ihren Fahrzeugen die Landeshauptstadt. Bis sich die Verkehrssituation normalisiert hat, dürften laut Polizei aber bis zu vier Stunden vergehen. 

Sebastian Haak und Eike Kellermann

Freie Fahrt für Klinik-Mitarbeiter in Bad Salzungen

12:42
08.01.2024
In Bad Salzungen drehten Traktoren, Lkw und Baufahrzeuge mehrere Stunden lang ihre Runden. Während anfangs zumindest ein langsames Vorankommen möglich war, ging ab den Mittagsstunden in der Innenstadt kaum noch etwas. Der Kreisel am Bahnhof, über den man die Umleitungstrecke für das ebenfalls blockierte Hämbacher Kreuz hätte nehmen können, war nicht passierbar.

Solidarisch mit den Bauern zeigten sich etliche Geschäftsleute. Einige Cafés und Bäckereien sowie Geschäfte blieben geschlossen.

Während der ein oder andere Arbeitnehmer zu seinem Arbeitsort nicht durchkam, konnten die Mitarbeiter des Klinikums Bad Salzungen ihren Dienst normal antreten. Sie wurden an den blockierten Straßen durchgelassen.

Agrargenossenschaft Moorgrund

„Wir sind mit zehn Schleppern halb acht in Gumpelstadt losgefahren“, erzählt Thilo Starker, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Moorgrund. Ziel war Bad Salzungen, wo die Traktoren erst einmal eine Stunde im Kreisel am Bahnhof Runden gedreht hätten. Danach ging es unter anderem im Schneckentempo in Richtung Barchfeld-Immelborn.

Straßen oder Kreisverkehre komplett blockiert hätten seine Leute nicht, betont Thilo Starker. „Sie hatten die klare Order, wenn der Verkehr steht, dann nicht wegen uns.“ Welche Protestler in der Region wo genau aktiv waren, wisse er nicht. „Das wurde alles dezentral organisiert in zig WhatsApp-Gruppen.“ Manche Kanäle hätten mehr als 6000 Mitglieder gehabt, erzählt der Geschäftsführer. Ob Mitarbeiter der Agrargenossenschaft Moorgrund auch in den nächsten Tagen protestieren werden, „hängt von den Reaktionen der ungelernten Knallheinis in unserer Regierung ab“, sagte Thilo Starker. Das Thema Agrardiesel habe das Fass lediglich zum Überlaufen gebracht. „Wir werden schon seit Jahren als die Fußabtreter der Nation behandelt.“  

Susanne Möller und Marie-Luise Otto

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