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Bürger in Borgfeld nutzen Kanus, um sich zu versogen

Frank Thomas Koch Die Bürger in Borgfeld nutzen Kanus, um sich zu versorgen.

14:31
27.12.2023
In Borgfeld steht der Erbrichter Weg komplett unter Wasser und die Anwohner haben infolge des Hochwassers seit rund 24 Stunden keinen Strom. Da die Straße nicht eingedeicht sei, sondern zum Überflutungsgebiet gehört, sind Anwohnern zufolge viele Keller vollgelaufen.
Die Feuerwehr könne das Wasser nicht abpumpen, solange die Pegelstände, die die Häuser umgeben, nicht gesunken sind. Anwohner nutzen demnach Kanus, um Benzin für die Generatoren, Kaffee und Proviant zu den betroffenen Häusern zu bringen und sichern mit Sandsäcken Fenster. „Die Nachbarschaft funktioniert“, sagt Verena Nölle, die im Erbrichter Weg wohnt.
Wilfried Döscher, Deichhauptmann beim Deichverband rechts der Weser, widerspricht in einem aktuellen Statement der Aussage, die Pegelstände an Wörpe und Wümme würden zurückgehen. Der Deichverband sei derzeit mit zahlreichen Freiwilligen im Bereich Warf/Butendiek an der niedersächsisch-bremischen Landesgrenze im Einsatz, um den Deich durch Sandsäcke zu verstärken. Dies sei ausschließlich durch händische Arbeit möglich, da schweres Gerät den aufgeweichten Boden nicht mehr passieren könne. „Wir fahren mit Booten an die Deiche ran“, betont Döscher. Und weiter: "Die Leute arbeiten bis zum Anschlag, es ist eine hochgradig bedrohliche Situation." So sickere das Wasser an zahlreichen Stellen auf natürliche Weise durch die Deichanlagen hindurch.

Regina Konradi