Dr. Werner Schupp stellte die kieferorthopädische Funktionsanalyse mithilfe verschiedener Funktionssysteme vor, er zeigte auf, wie man die Befunde auswertet und in die Behandlungsplanung integriert. „Kieferorthopädie hat mehr Aufgaben als die Produktion eines schönen Lächelns“, so der Referent. Seine Beobachtung bei vielen Alignersystemen ist, dass es in der Darstellung nach der Ausformung des Zahnbogens zu einem sprunghaften Zusammenschnappen von Ober- und Unterkiefer kommt – „diese Bewegung habe ich beim Patienten noch nie erlebt.“
Seine Überlegungen zur digitalen Gelenkaufzeichnung: „Wir bestimmen eine Kondylenposition und damit einen physiologischen Gelenkraum. Der Startpunkt der Bahn ist die gegebene, möglicherweise pathologische Lage der Kondylen im Gelenkraum. Ist diese pathologisch, wird eine physiologische Kondylenposition ,auf der Bahn‘ bestimmt. Meistens hat die CMD ihre Ursache in einer pathologischen Gelenkposition, der Gelenkraum ist in der HIKP irgendwo eingeengt. Genau dort gibt es kein physiologisches endfeel im Joint play. Dies geht mit der Analyse im CBCT konform. Der neue Startpunkt ist die bestimmte Kondylenposition. Bei CMD-freien Patienten starten wir aus der HIKP und legen als Achse, die wir in die VTS übertragen, einen Punkt am Ausgangspunkt der Bahn fest.“
Schon daran zeigt sich die Komplexität des Themas, dass jedoch, so Moderator Dr. Christopher Köttgen, für alle Zahnärzte wichtig ist, sonst wird man immer Patienten mit Kiefergelenkschmerzen, CMD bis hin zu Chippings bei keramischem Zahnersatz haben. Es lohnt sich, sich mit Funktionsanalyse zu beschäftigen, um „ein Lachen mit Hirn und Verstand kreieren zu können“, so Köttgen.