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20231113095411

Digitaler Workflow, 3-D-Printing und Bioprinting

08:57
11.11.2023
Der 3-D-Druck wird immer besser, nicht nur mit Kunststoffen, auch erste druckbare Keramiken stehen vor der Zulassung. Gedruckt werden können heute Schienen aller Art, Provisorien und auch dauerhafter Zahnersatz, und das in mehreren Farben. Aber so richtig spielt der 3-D-Druck seine Möglichkeiten erst in einem komplett digitalen Workflow aus, so PD Dr. Paul Weigl im ersten Vortrag am Samstagmorgen.

Der Unterschied: Wie ein Pilot im Simulator seine Landungen trainiert, wird die komplette Behandlung schon am Computer virtuell durchgeführt, bevor sie am Patienten umgesetzt wird. Was bislang noch viel Handarbeit am PC und entsprechende Übung verlangt, wird jetzt auch mit KI verkürzt – der Zahnarzt erhält einen kompletten Vorschlag zum Beispiel für eine implantatgetragene Einzelzahnversorgung mit einem Provisorium, das dann auch den Wundverschluss bildet. Gibt der Zahnarzt die Planung frei, kann sie so umgesetzt werden.

Der Ablauf: Gedruckte Bohrschablone aufsetzen (erst einprobieren, dann anästhesieren, weil nur 98 von 100 Schienen auf Anhieb passen, so Weigl), dann Stanzung der Schleimhaut, geführte Bohrungen und Insertion des Implantats können so minimal-invasiv und zügig durchgeführt werden. Die Indexierung an der Schiene für die passgenaue Insertion des Implantats sollte man mit der Lupe prüfen.

Noch sei ein Scan mit einem Scanbody für die finale Versorgung nötig, weil es intraoperativ noch kleine Abweichungen zur Planung geben könne. Aber das vorgefertigte Provisorium sorge für einen passenden und schnellen Wundverschluss. Viele Patienten seien mit diesen aus der Okklusion genommenen gedruckten Provisorien ästhetisch so zufrieden, dass sie erst einmal nicht zur finalen Versorgung kommen, so Weigl.

Mit diesen digitalen Workflows können viele Arbeitsschritte des analogen Wegs eingespart werden, und dank der rasanten Entwicklung des 3-D-Drucks könnten hochpräzise Schienen gefertigt werden, die anders nicht herzustellen sind, zum Beispiel komplett schleimhautgetragene Schienen. Da sich auch die Verfahren zur Echtzeitnavigation deutlich weiterentwickelt hätten, könnten künftig noch weitere Schritte entfallen.

Quintessence News/MM

PD Dr. Karina Obreja und PD Dr. Paul Weigl
Leitete die erste Session am Samstag: PD Dr. Karina Obreja
Hohe Patientenzufriedenheit bei digitalem Workflow mit gedruckten Provisorien Dann haben wir oft ein Problem, dass 40 Prozent der Patienten erstmal nicht mehr kommen, weil die provisorische Krone so gut ist. Die Infra-Okklusion stört da nicht. PD Dr. Paul Weigl 08:59
11.11.2023
PD Dr. Paul Weigl
PD Dr. Paul Weigl
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