Während Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder im Volkshaus die Eröffnungsrede zum dritten Meininger Stadtgespräch hielt, wurde sich draußen um andere Kommunikationswege bemüht. Was ist passiert?
Eine kleine Protest-Gruppe versammelte sich vor dem Volkshaus auf dem Gehweg der gegenüberliegenden Straßenseite. Sie hielt Transparente hoch, pustete fest entschlossen in Trillerpfeifen und machte ihren Unmut Luft. Gesehen hat Frank-Walter Steinmeier den Protest allerdings nicht. Denn zu diesem Zeitpunkt saß er bereits seit einigen Minuten im Volkshaus, da die Veranstaltung um 18.30 Uhr begann. Die Protestler tauchten allerdings erst um 18.38 Uhr vor dem Haupteingang auf. Ob sie daran gehindert wurden, früher am Zielort einzutreffen oder sich in der Zeit geirrt haben, lässt sich aktuell nur schwer beurteilen.
Der Bundespräsident hat von diesem Protest so natürlich auch nichts mitbekommen können. Auf ihren Bannern war geschrieben: „Schluss mit Hass und Hetze“, „Widerstand lässt sich nicht verbieten!“ „Schluss mit Politik gegen das eigene Volk!“, „Bevor das Land zusammenbricht Grenzen dicht“, „Demokratie sieht anders aus!!!“ und „Frieden schaffen ohne Waffen“. Nach zwei, vielleicht auch drei Minuten war der Trillerpfeifen-Protest auch schon zu Ende. Dann falteten die Protest-Mitglieder ihre Banner wieder zusammen, steckten die Pfeifen in die Tasche und zogen von dannen. Dicht gefolgt von einem Polizei-Bus in blau/weiß. Der fuhr der Gruppe immer wieder hinterher, hielt am Bürgersteig an, wenn die Gruppe pausierte, und änderte seine Richtung, wenn die Protestler es taten. So endete das Katz-und-Maus-Spiel irgendwann zwischen dem Englischen Garten und der Lindenallee am Hauptbahnhof und alle gingen augenscheinlich ihrer Wege.
Maximilian Simon