Fünf Kandidaten und fünf Parteien haben bei der Landtagswahl 2018 im Stimmkreis Wunsiedel-Kulmbach bei Erst- und Zweitstimmen die Fünf-Prozent-Hürde übersprungen: CSU, SPD, Freie Wähler, AfD und Grüne.

Bei den Erststimmen siegte Martin Schöffel (CSU) mit 37,5 Prozent ungefährdet vor Inge Aures (SPD, 19,9 Prozent) und Rainer Ludwig (Freie Wähler, 12,6 Prozent).

Schöffel und Ludwig sind auch diesmal wieder dabei, während die SPD einen Generationenwechsel vollzogen hat. Statt Inge Aures kandidiert nun Holger Grießhammer. Von den knapp 20 Prozent, die die langjährige und durchaus auch über Parteigrenzen hinweg geschätzte Aures erhielt, dürfte Grießhammer angesichts der Misere seiner Partei im Freistaat wohl nur träumen dürfen. Dass Aures vor fünf Jahren ein Stimmenbringer war, zeigt auch eine andere Zahl von damals: Bei den Zweitstimmen verlor die SPD im Vergleich zur Wahl 2013 satte 11,2 Prozent – und kam so auf nur noch 14,5 Prozent.

Alexander Wunner

Unsere Zeitung erreicht Sebastian Schaller, der im Wahlkreis Hof als Direktkandidat für die FDP antritt, eine Dreiviertelstunde bevor die Wahllokale schließen – da ist er gerade zu Hause. „Ich bin eher locker“, sagt er. Gespannt sei er, ja. Aber nicht angespannt. Für allzu realistisch hält er seinen Einzug in den Landtag selbst nicht. Bekanntlich müsste dafür die FDP zunächst die Fünf-Prozent-Hürde überspringen – selbst gesetzt den Fall, Schaller würde das Direktmandat im Stimmkreis holen, könnte er nur dann ins Landesparlament einziehen. Mit Blick auf die Ergebnisse sagt er: „Interessant ist dann, wie die eigene Person im Vergleich zum Gesamtergebnis der Partei abschneidet.“ Gewählt hat er selbst um 8.30 Uhr – klassisch im Wahllokal in seinem Heimatdorf Martinlamitz bei Schwarzenbach an der Saale. Danach hat er den Tag auf dem Kirchweihmarkt in Schwarzenbach an der Saale verbracht. Auf seine Kandidatur angesprochen habe ihn dabei kaum jemand – mit Ausnahme von seinen Bekannten. Und am Tag der Wahl noch einmal Wahlkampf zu machen – davon hält er nichts: „Was man bis dahin nicht geschafft hat, braucht man dann auch nicht mehr aufzuholen.“

Nico Schwappacher