Der Kulmbacher Grünen-Kreisverband samt Landtagskandidatin Magdalena Pröbstl verbrachte den Wahlabend im Kulmbacher Gasthof zum Seelöwen. Die Stimmung ist zu Beginn noch locker. Viele Mitglieder sind froh, dass der kräftezehrende Wahlkampf nun vorbei sind. Die ersten Hochrechnungen heizen die gute Stimmung noch an. Per Beamer wird der Livestream des Bayerischen Rundfunks gezeigt. Dort stehen die Grünen zunächst als stärkste Oppositionspartei, vor AfD und Freien Wählern. Jubel bricht bei Pröbstl, Co-Kreissprecher Christian Ohnemüller, Bezirkstagskandidatin Dagmar Keis-Lechner und den anderen Grünen-Anhängern aus, als die Spitzenkandidatin Katharina Schulze sich im Fernsehen ein kleines Wortgefecht mit dem neuen/alten Ministerpräsident Markus Söder liefert. Missmut herrscht immer dann im Raum, wenn das Ergebnis der AfD genannt oder ein AfD-Politiker interviewt wird. Die Zahlen für den eigenen Stimmkreis interessieren hier eher weniger. „Es wird ungefähr so ähnlich wie in gesamt Bayern“, prophezeit Pröbstl. Dass es mit dem Landtag klappen wird, hat sie schon abgehakt. Doch mehr Sorgen machen ihr und ihren Mitstreitern die Nachrichten, die später eintreffen. Die AfD zieht an den Grünen vorbei. „Das sieht aktuell schon bitter aus“, sagt Pröbstl. „Ein Resultat des Wahlkampfs, der wenig faktenbasiert war“, bilanziert Ohnemüller.
Timo Schmidt