Zunächst zum Pilotprojekt in DAB+ selbst: ART findet im Kanal 10D statt und läuft zunächst bis Mitte des Jahres, mit der Option auf Verlängerung. In der kommenden Phase 2 werden Inhalte On Air gehen und durch eigene Hörtests sowie „Friendly User“-Tests optimiert. BLM-Geschäftsführerin Dr. Annette Schumacher bedankt sich im Rahmen des LRFT-Workshops bei allen Projektteilnehmer:innen für die Umsetzung von „Announcement Radio Toolkit“, wie ART in ganzer Länge heißt. Gefördert wird es von der Bayerischen Staatskanzlei und der BLM. Beteiligt sind bmt, Mediaschool Bayern, BLR und BDR.
Klaus Kranewitter, Programmleiter M94.6, erklärt, wie die Zusammensetzung verschiedener Bausteine zur individuellen Gestaltung für jede:n Hörer:in passiert. Der Input kommt von vorhandenen Inhalten aus digitalem Mantelprogramm (BLR) und Nachwuchsradio (M94.5) als Mix aus Beiträgen plus Input einer Text-KI und Sprach-KI. Das Inforadio für DAB+ wird so 24 Stunden individuell bestückt. „Wir bedienen uns quasi nur an Dingen, die es bereits gibt und rechnen so mit einer Halbtagesstelle“, sagt Kranewitter.
Digitalradio DAB+ macht einiges möglich, etwa mehr Durchsage-Arten und höhere Übertragungskapazität für mehr Kanäle. Also eine Individualisierung des Radio-Erlebnisses: Hörer:innen wählen als “Hauptgericht” die Musikfarbe plus “Beilagen” wie beispielsweise News, Verkehrsmeldung, Werbung, Sport, Finanzen oder andere Announcements. So bekommt der private Hörfunk die Hörer:innen wieder zur Nutzung des Radios als primäre Quelle.
Das ART-Projekt will nach Angaben der Beteiligten Impulse setzen, um alle Interessen zusammenzubringen (Programmveranstalter, Hörer:innen, Endgeräte Hersteller, überregional Abstimmung) – und es etabliert technisches Know-how.