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Es ist am besten, wenn wir als Branche KI selbst in die Hand nehmen.  Sascha Devigne, Chefredakteur Studio47 14:17
04.07.2023

Das Update fürs Lokalfernsehen

14:36
04.07.2023
Wenn im Journalismus bis zu 20 Prozent der Arbeiten rationalisiert werden können, was können wir daraus lernen? Für Studio47 aus Duisburg folgt daraus die Entwicklung eines KI-Tools zur Erstellung kurzer TV-News. Der BotCast ist bei den #LRFT23 live auf der Bühne. Chefredakteur Sascha Devigne führt das KI-Tool vor, erzählt von “mehr Themendichte” im Programm seit Einsatz im Herbst 2022. Er weiß aber auch, dass die KI nicht allein gelassen werden sollte - sie ist nicht perfekt. Die Redaktion als letzte Instanz ist unerlässlich. will er nicht, dass sich das Team zu sehr zurücklehnt, um der KI die Arbeit zu überlassen. Doch der Medienmann beruhigt auch - Journalist:innen seien es gewöhnt, mit stets neuen Technologien zu arbeiten.

Marius Wolf
als Geschäftsführer von Tirol TV in Innsbruck arbeitet bereits mit Studio47 zusammen und plant News mit dem Duisburger BotCast - wenn er denn den österreichischen Akzent sprechen kann. Für die Erlösstruktur setzt Wolf auf eine breite Basis, auf Kooperationen, auch den Schulterschluss mit Lokalmedien aller Gattungen, wie es in seinem neuen Eignerkonstrukt mit der Moser Holding im Hintergrund möglich ist. So könnte der Werbemarkt mit einem Nahezu-Monopolisten gut abgegriffen werden. Daneben werden Auftragsproduktionen erstellt. “In Österreich müssen wir in diesen kleinen Strukturen gemeinsam und größer denken”, sagt Wolf.

Eine Erlösidee hat Lukas Erbrich, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Journalistik der TU Dortmund, mit im Gepäck. Im Auftrag der Medienanstalt hat eine Studie ergeben, dass die Zahlungsbereitschaft der User für Inhalte im Netz steigt, wenn aus einem bunten Topan Inhalten ausgewählt werden kann. Die Idee einer kollaborativen Medienplattform steht auch hier im Raum. Ob eine solche Erlösquelle Teams finanzieren kann? Tirol-TV-Chef Wolf erkennt darin höchstens die Chance für ein Zubrot. Selbstbewusst tritt er fürs Medium Lokal-TV ein - “wenn es einen Felssturz in Tirol gibt, dann berichten wir, das können nur wir - keine KI und kein nationaler Sender”.

Erbrich warnt allerdings vor einem Verlust von potenziellen Zahlungsquellen im Netz, zumal in Deutschland das Vertrauen in Medien massiv zurückgegangen sei. Warum etwas bezahlen, was nicht glaubwürdiger ist als Facebook? Der Medienwissenschaftler empfiehlt, für Verifizierung der Quellen zu setzen; auch dort könne KI unterstützen. Gemeinsame Plattformen, die für Relevanz und Sorgfalt stehen, könnten eine Chance darstellen. 

Petra Schwegler

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