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Foto: Michael Merten

Tag 2/3 - Durch das Saarland und die Pfalz

11:38
03.07.2023
Tag 2: Sonntag, 2. Juli

Der Wecker klingelt um 7 Uhr in der Früh, doch ich liege schon eine halbe Stunde wach. Die Eindrücke von gestern, die vielen herzlichen Glückwünsche und Ermutigungen muss ich noch verarbeiten. Zu sehen, wie viel den gestern anwesenden Ukrainerinnen und Ukrainer meine Tour bedeutet, das geht mir nahe. Der Blick aus dem Fenster ist ebenfalls ermutigend: Es ist trocken und wird auch den ganzen Tag nicht regnen.

So ziehen mein Kumpel Stefan, der mich schon 2010 nach Rom begleitet hatte, und ich nach einem Frühstück bei unserer Gastfamilie los. Es geht quer durch das hügelige nördliche Saarland, das einige stramme Anstiege für uns bereithält. Ich mag das Saarland eigentlich, doch für Radfahrer ist es kein Paradies: wenig Radinfrastruktur von Ort zu Ort, und da, wo es mal Radwege gibt, sind diese gern zugeparkt und verdreckt.

Wir besuchen noch einen Freund von Stefan, der uns zum Mittagessen eingeladen hat, und suchen uns dann ein Gästezimmer in Homburg.

Tag 3: Montag, 3. Juli

Der Montag beginnt flach und entspannt; von Homburg aus geht es in die Pfalz. In Bruchmühlbach begegnet uns ein paar von Ende 60. Ruth und Karl haben sich zur Rente ein Hobby gesucht, das sie ganz erfüllt. Mit ihrem E-Tandem machen sie ihre Einkäufe - eine Kiste Bier oder einen Sack Kartoffeln transportieren, kein Problem - und ihre Urlaube. In sechs Jahren haben sie mehr als 40.000 Kilometer geschrubbt. Gerade kommen sie von einer langen Tour zurück, haben 2.700 Kilometer in 30 Tagen geschafft, mit nur zwei Ruhetagen. Die beiden nennen sich die "Windstopper". Als Ruth fragt, wo es hingeht und ich ihr das Ziel mitteile, sagt sie lächelnd: "Da haste ja noch was vor dir!" In der Tat... 

Michael Merten