Endlich richtiger Urlaub! Von Prag aus bin ich jeden Tag durchgeradelt, doch jetzt gönne ich mir ganze drei Tage Verschnaufpause in Krakau. Auf dem Weg von Oświęcim nach Krakau war ich auf einem wirklich großartigen Dammradweg der Weichsel gefolgt. In der alten polnischen Königsstadt steuere ich dann ein ukrainisches Café in der Altstadt an. Dass ich diesen Ort überhaupt gefunden habe, hat mit dem großartigen Netzwerk von LUkraine zu tun. Über Instagram hat Iryna, eine in Luxemburg lebende Ukrainerin, ihr ponisches Netzwerk dazu aufgerufen, mich unterwegs zu unterstützen. So haben sich binnen kurzer Zeit eine Handvoll Ukrainer aus Krakau bei mir gemeldet und einige treffe ich nun in dem Café. Da ist etwa Wolodymyr, der seit knapp zehn Jahren in Krakau lebt, mir extrem wertvolle praktische Ratschläge gibt und einen Tag mit mir fahren möchte;
er ist ein leidenschaftlicher Gravelbiker, der 500-Kilometer-Ultraradmarathons macht, bei denen er auch nachts durchfährt. Er lädt mich abends zu sich ein, wir machen ein vegetarisches Barbecue (ja, so was gibt es im Polen de Jahres 2023; bei unserer Uni-Exkursion 2007 war vegetarisch noch ein Fremdwort gewesen). Während ich den Grill überwache, macht er sich gekonnt an einen Check meines Rads, reinigt es umfassend und ölt die Kette neu - ich bin begeistert, hatte ich das Rad doch in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt.
Michael Merten