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Bremen genießt in Berlin heute viel Aufmerksamkeit

13:59
15.05.2023
Selten genießt Bremen in Berlin so viel Aufmerksamkeit wie heute. Und selten finden sich so viele Bremerinnen und Bremer im erweiterten Regierungsviertel ein. Außer Maike Schaefer sind alle Wahlkampf-Frontleute in ihren Parteizentralen zu Gast. Und werden mehr oder weniger gefeiert.

Mehr natürlich Andreas Bovenschulte, der sich zwar morgens vor dem Willy-Brandt-Haus ein bisschen kokett über die sehr kurze Nacht und das frühe Aufstehen beklagt. Aber dann nennt er sich allen Ernstes „noch ganz beseelt von dem Ergebnis“. Und wirklich: So sieht er auch aus.

Vor der CDU-Zentrale stellen sich Frank Imhoff und Wiebke Winter als geborene neue Regierungspartner für Bovenschulte hin. „Anständiges Ergebnis“, sagt er. „Gerade in den bürgerlichen Lagern von den Grünen zurückgewonnen - das ist ein starkes Zeichen“, sagt sie. Ob den beiden allerdings der neue Berliner Regierende Kai Wegner wirklich hilft mit seiner Behauptung, dass „stabile Zweierkoalitionen immer besser funktionieren, hat Berlin in den ersten Tagen gezeigt“? Wegner wurde von Schwarz-Rot ja erst im dritten Anlauf überhaupt ins Amt gewählt.

Bei den Linken denken Kristina Vogt und Claudia Bernhard gar nicht daran, sich als SPD-Partnerinnen von der CDU einfach abservieren zu lassen. „Sehr selbstbewusst“ will Vogt in die Sondierungen gehen. Im Karl-Liebknecht-Haus hört man solche Töne nicht oft.

Bleiben die Grünen und die Frage: Wer ist schuld am Desaster? „Kein Rückenwind aus Berlin“, wiederholt Co-Vorsitzender Omid Nouripour. „Aber dass sehr viel in Bremen liegt, ist auch klar.“ 

Cornelie Barthelme

Imago Andreas Bovenschulte wird im Willy-Brandt-Haus von Kevin Kühnert und Lars Klingbeil empfangen.
Carsten Koall Im Konrad-Adenauer-Haus holte sich das Bremer CDU-Spitzenduo Blumen ab: Wiebke Winter und Frank Imhoff waren zu Gast bei Parteichef Friedrich Merz (links)