Der Regional-Express Süwex von Karlsruhe nach Frankfurt am Main fährt mit zwei Minuten Verspätung im Hauptbahnhof der Goethe- und Finanz-Stadt ein. Zwei Stunden und 19 Minuten hat es gedauert – nicht schlecht für eine Regionalbahn. Schneller schafft man es auch kaum mit dem Auto in die Hessenmetropole. Und die Fahrt war durchaus angenehm, nicht zu voll und an der Strecke viel zu sehen. Im Gegensatz zu Mainz liegt der Frankfurter Hauptbahnhof auch praktisch mitten in der Stadt. Mit S- oder U-Bahn geht es bei Bedarf schnell weiter.

Daniel Streib

Wem Frankfurt zu trubelig und zu groß ist, dem sei Hochheim am Main empfohlen. Das Wein- und Sektstädtchen liegt idyllisch auf einer Anhöhe. Jenseits des Flusses blickt man aufs Opelwerk von Rüsselsheim, aber die Hauptattraktion ist der Königin-Victoria-Weinberg. Die britische Königin liebte nämlich den berühmten "Hock", wie der Engländer sagt. 

Der Baedecker von 1855 schrieb: „Ein speculativer Mainzer Weinhändler hat hier mit Erlaubnis der Königin von England seinen Berg Victoriaberg genannt und rechts am Berg auf einem Denkmal das englische Wappen angebracht, als Empfehlungskarte seines Weins für alle vorbeifahrenden Engländer.“

Ob der Hochheimer Wein auch bei der bevorstehenden Krönung von Victorias Nachfahre King Charles ausgeschenkt wird, ist auf der Durchfahrt natürlich nicht in Erfahrung zu bringen. 

Daniel Streib

Nach knapp zwei Stunden hat der Süwex von Karlsruhe nach Frankfurt das schöne Mainz erreicht. Von Massenandrang ist auch am Hauptbahnhof der Landeshauptstadt nichts zu spüren. Feiertagsruhe auf den Bahnsteigen. 

Immerhin der Zugführer macht Stimmung. Das Zugpersonal hat gewechselt und der Neue stellt sich launig vor. Man habe auch zwei Sicherheitskräfte an Bord. "Nicht erschrecken, die beschützen die Fahrgäste." Kunstpause. "Vor mir", flunkert er.

Daniel Streib