Prof. Dr. Irena Sailer und ZTM Vincent Fehmer zeigten, wie sich die prothetische Versorgung durch Technologien wie CAD/CAM, durch Patientenvisualisierung und neue Materialien verändert hat.
Beispielsweise werden heute kaum noch Gesamt-Überkronungen vorgenommen, der Trend geht eindeutig in Richtung minimal-invasive Planung und Präparation, Zirkonoxidkeramiken werden durch Yttriumbeigaben transluzenter, Lithiumdisilikatkeramiken stabiler, die Materialien nähern sich in ihren Eigenschaften ein wenig an. Metallkeramische Versorgungen werden entsprechend immer weniger.
Die „individuelle Handschrift“ des Zahntechnikers hat zwei Seiten: Sie macht die Zähne im besten Fall lebendig und natürlich, sie kann aber auch dazu führen, dass man stets erkennt, welcher Zahntechniker sie gefertigt hat. Kompromiss in modernen CAD-CAM-Workflow ist hier zum Beispiel das Cut-back-Verfahren, mit dem Raum für etwa 0,4 mm individuell geschichtete Keramik geschaffen und so die Ästhetik erhöht werden kann. Gerade bei diesen vielen Möglichkeiten durch Techniken und Materialien ist es wichtig, im Team Behandler/Zahntechniker zu besprechen, wie man zusammenarbeiten will.
Heute sei es möglich, Patienten mit genau der Prothetik zu versorgen, die man auch geplant habe und die der Patient virtuell und mithilfe eines CAD/CAM-gefertigten Prototypen schon habe „probieren können“, so Sailer. Was früher viele Stunden Arbeit des Zahntechnikers für das Wax-up/Mock-up gekostet habe und dann doch wegen Limitierungen bei Material und Technik nicht eins zu eins habe umgesetzt werden können, sei jetzt dank moderner Technologie und neuer Materialien schnell zu designen und sicher reproduzierbar. Nicht zuletzt reduzieren sich damit die Kosten für die Patienten.
Mit ihrer Einteilung in minimal-invasive, defektorientierte und konventionelle Vorgehensweisen bei Einzelzahnrestaurationen rundeten die Referenten ihren gemeinsamen Vortrag ab.