Letztes Update:
20230423112304
Moderne Restaurationsformen Der Gewinner ist das Fullveneer. Prof. Dr. Petra Gierthmühlen 08:35
22.04.2023

Kronen brauchen heute weniger Schichtstärken

08:54
22.04.2023
In der Praxis werden aber überwiegend klassische Frontzahnkronen gemacht, nur 11 Prozent sind minimal-invasivere Lösungen, so Gierthmühlen unter Verweis einer Umfrage der AG Keramik. Und Kronen haben auch heute noch ihre Berechtigung – aber mit deutlich geringeren Schichtstärken. Das ist auch in der Leitlinie so beschrieben, hier für Lithiumdisilikat.

Neue Studien beschäftigen sich auch mit Zirkonoxid, bis zu 0,5 Millimeter Schichtstärke. Diese funktionieren aber nicht so gut in der Kaumaschine. Noch schlechter wird es bei Schichtstärken von nur 0,2 Millimetern. Daher die Empfehlung: ein Millimeter als Ziel gibt Sicherheit. Für eine okklusale Präparation von zwei Millimetern gibt es keine Berechtigung mehr, so Gierthmühlen. Über die Jahre zeigten Zirkonoxid-Restaurationen doch stärker Probleme als erwartet.

Ihre Empfehlung: Unbedingt die Vorgaben der Hersteller zu Schichtstärken und Präparation beachten, auch im Labor. Alles andere ist Off-Label-Use, den dann Zahnarzt und Zahntechniker verantworten müssen.

Quintessence News/MM

Man sollte nicht hoffen, dass es funktioniert – man sollte wissen, wie es funktioniert. Prof. Petra Gierthmühlen 08:46
22.04.2023

Die „sanfte Welle“ ist am besten

08:53
22.04.2023
Auch für Restaurationen im Seitenzahnbereich gilt grundsätzlich, minimal-invasiv zu präparieren, so Gierthmühlen. Sind alte, insuffiziente Füllungen vorhanden, ist auch auf Risse in der Hartsubstanz zu achten. Die Präparation sollte gerade für CAD/CAM-gefertigte Onlays keine scharfen Ecken haben, die „sanfte Welle“ ist am besten.

Für Patienten mit erosiven Defekten im Seitenzahnbereich braucht es heute andere Konzepte, zum Beispiel okklusale Veneers/Onlays. Die Präparation verändert sich damit auch, die alte Goldpräparation eignet sich für moderne Restaurationen nicht. Eine Kastenpräparation ist nicht mehr nötig, sie schwächt eher den Zahn. Die „flache Flunder“ einer nonretentiven Oberflächenpräparation bewährt sich in den Studien am besten – nicht zuletzt, weil die Scanner das besser erkennen können und die Restaurationen dann eine sehr gute Passung zeigen. Der Zahn selbst hat bei einer rein okklusalen Präparation eine höhere Festigkeit. Das funktioniert auch mit einer Kompositfüllung unter der Präparation und dem Veneer. Grundsätzlich gilt die Regel der anatoformen Präparation ohne scharfe Kanten. „Je einfacher die Präparationsform, desto besser“, so ihr Fazit aus Lehre und Forschung. Das Problem liegt eher beim Einsetzen – die Restaurationen neigen zum Rotieren. Kleine präparierte Minidellen verhindern das.

Prämolaren seien ihre Lieblingsfälle und besonders herausfordernd, weil sie gerade bei Frauen beim Lächeln sichtbar sind. Passung, Ränder und Farbe in der Veränderung über die Zeit müssten beachtet werden. Fullveneers sind hier oft Mittel der Wahl, ein Kasten bei der Präparation ist unnötig, die Festigkeit ist ohne Kasten auch besser. „Alles, was Sie zusätzlich präparieren, schwächt den Zahn“, auch die vom Goldveneer bekannte Stufe. „Der Gewinner ist das Fullveneer“, so Gierthmühlen, auch bei endodontisch behandelte Zähnen. „Wir sollten da wirklich umdenken.“

Quintessence News/MM

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