PD Dr. Arndt Happe präsentierte in seinem Vortrag zu seinem Expertenthema „Implantate in der ästhetischen Zone“, was möglich ist, wenn die Zahnerhaltung nicht mehr möglich ist. Durch eine intelligente Therapieplanung mit modernen Techniken und Materialien für Geweberegeneration, Abutment und Prothetik können die besten Voraussetzungen geschaffen werden, um die implantatgetragene Versorgung auch ästhetisch erfolgreich zu machen. Dies gelte für die Sofortimplantation ebenso für verzögerte Verfahren.
Wichtig ist eine ausreichende Weichgewebsdicke an der Durchtrittsstelle, am periimplantären restaurativen Interface, für das auch ausreichend Knochen vorhanden sein – oder zunächst aufgebaut werden muss (auch mit Extrusionstherapie). Dazu gehört ein fähiger Zahntechniker, der die ästhetisch und funktional optimale Prothetik darauf gestalten kann.
Bei Sofortimplantationen ist nicht nur die korrekte dreidimensionale Positionierung des Implantats (palatinal) und ein Auffüllen des bukkalen Spalts mit Knochen oder Knochenersatzmaterial wichtig, sondern auch das Augmentieren des Weichgewebes mit Bindegewebstransplantaten oder Kollagenmatrix (azelluläre dermale Matrix), da es sonst zu einem kontinuierlichen Rückgang des Weichgewebes kommen kann. Anatomische Gingivaformer oder Provisorien stützen das Gewebe in der Einheilphase, wenn keine Sofortversorgung möglich ist.
Für eine gute Prothetik ist ein möglichst optimales Emergenzprofil wichtig, das wiederum von der Insertionstiefe und Position des Implantats abhängig ist. Daher komme es auf die gute prothetische Planung im Vorfeld an. Bei den Abutments hat sich für den Erhalt des Knochens eine schmale Form direkt im Anschluss an das Implantat bewährt, die erst nach 1,5 bis zwei Millimetern konisch-anatomisch erweitert wird. Happe nutzt das Ti-Base-Konzept, wo der Zirkon- oder E-Max-Anteil auf die Basis geklebt wird, die auch anguliert erhältlich sind. Dieses Verfahren zeige in Studien wenige technische und biologische Komplikationen. Er bevorzugt verschraubte Lösungen, wo immer möglich.
Happe lud auch zum gemeinsamen Kongress der EAO/DGI Ende September in Berlin ein, dort könne man den geballten weltweiten implantologischen Sachverstand des Berufsstands erleben. diesen Termin sollte man sich vormerken.