Ab wann gilt ein Zahn als hoffnungslos und wo liegt die Grenze zur Entscheidung für ein Implantat? Neben der chirurgischen Kronenverlängerung ist die kieferorthopädische Extrusion ein Weg, eine Versorgung auch tief zerstörter Zähne zu ermöglichen. Dr. Maria Bruhnke stellte diese noch junge Technik, die 1973 erstmals beschrieben wurde, anhand beeindruckender Patientenfälle vor.
Beim ersten Termin erfolgt die Extrusion – „die Zähne werden ausgebuddelt“. Eine Gingivektomie verhindert, dass das Weichgewebe mit herauswandert. Nach endodontischer Behandlung wird auf den Stümpfen jeweils ein Kompositstift fixiert und dieser mit Gummis an einem Klebeprovisorium, das über den Nachbarzähnen angefertigt wird, verbunden. Auch hier bieten digitale Scans den Vorteil, dass der Abstand zum Antagonisten ausgemessen werden kann, um genau bemessen zu können, um wieviel die Zahnwurzel extrudiert werden soll. „Man braucht 2 mm für die biologische Breite und 2 mm für den Ferrule-Effekt bei endodontisch behandelten Zähnen“, erklärte Bruhnke. Diese Phase kann bis zu 20 Tage andauern, Bruhnkes Lieblingspatient brauchte nur 72 Stunden.
Im 2. Termin erfolgt die Retention, indem der Zahn mit Säure-Ätz-Technik an das Klebeprovisorium fixiert wird. Zur Erstellung des Klebeprovisoriums empfiehlt Bruhnke auch digitale Konstruktionstechniken. Nach der Retentionsphase wird die Krone beziehungsweise werden die Kronen eingesetzt.
Quintessence News/KN