Fünf Wettkampftage sind es noch bis zum Abschluss der WM in Oberhof. Bevor am Samstag und Sonntag jeweils Doppelveranstaltungen auf dem Programm stehen, gibt es von Dienstag bis Donnerstag die beiden Einzel sowie die Single-Mixed-Staffel. Der erste Titel dieser Woche wird im Männer-Einzel über 20 Kilometer vergeben. Bei der WM vor zwei Jahren grüßte der Norweger Sturla Holm Laegreid freundlich lächelnd vom oberen Treppchen, die Olympiakrone 2022 in Peking setzt sich Quentin Fillon Maillet aus Frankreich auf. Und was passiert morgen ab 14.30 Uhr? Früher wäre Erik Lesser (Foto) ein Kandidat gewesen, der den Favoriten ein Schnippchen schlagen könnte. Doch der Oberhofer ist seit einem Jahr in Rente und kann die favorisierten Norweger nicht ärgern. „Das Einzel ist traditionell der Wettkampf, in dem es immer wieder Überraschungen gibt. Da steht mal der eine oder andere auf dem Podium, den man nicht auf dem Tacho hatte“, meinte der deutsche Biathlon-Sportdirektor Felix Bitterling. Klar ist: Wer schlecht schießt, kann sich Edelmetall abschminken. Pro Fahrkarte gibt es eine Strafminute.

Ulrich Klemm

Die Zeitung Ouest-France bat Verfolgungs-Weltmeisterin Julia Simon aus Frankreich nach ihrem Titelgewinn zum Interview. Eine der Fragen lautete, ob der Sieg in dieser Disziplin von vornherein auf dem Wunschzettel der Weltcup-Gesamtführenden gestanden hatte:  „Nicht unbedingt, auch wenn ich in dieser Saison zwei Verfolgungen gewonnen habe und zweimal Dritte geworden bin. Aber dieser WM-Titel bestätigt noch einmal, dass ich eine der Besten dieses Winters bin. Es ist eine große Erleichterung und ein großer Stolz für mich. Die Veränderung zu den Vorjahren ist, dass ich nun während des gesamten Rennens voll anwesend bin. Das war ein wichtiger Grund für die Goldmedaille.“

Ulrich Klemm