Was schreiben die Anderen? Die vielen Medienschaffenden, die bei der WM vor Ort sind, haben die unterschiedlichsten Blickwinkel auf das Biathlon-Geschehen. Hier eine Pressestimme der Zeitung „Neues Deutschland“ aus Berlin zur sportlichen Vorherrschaft der norwegischen Männer:
„Die Frage nach den Gründen dieser Dominanz liegt auf der Hand. „Wir sind alles Individualisten, arbeiten aber trotzdem zusammen, denn die Staffel ist für uns der wichtigste Wettbewerb“, versuchte sich Tarjei Bø an einer Erklärung. Jeder im Team wolle das Optimum für sich selbst erreichen: Medaillen bei Großereignissen. Also orientiert man sich am Allerbesten überhaupt, den man mit Johannes Bø in der eigenen Trainingsgruppe täglich vor sich sieht. Hat man Erkenntnisse gewonnen, wie man besser wird, werden die aber mit allen geteilt, um als Gruppe den anderen Nationen überlegen zu bleiben. Von allen vagen Theorien über angeblich unlautere Tricks der Skiwachser oder gar verbotene Mittel der Leistungssteigerung ist das die wahrscheinlichste Erklärung für die Übermacht der Skandinavier. Die Erfolge der deutschen Biathletinnen in den vergangenen 30 Jahren von Uschi Disl über Kati Wilhelm, Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier bis zu Denise Herrmann-Wick basierten schließlich auf demselben Prinzip: Weltspitze reproduziert sich oft selbst.“
Ulrich Klemm