Geschichte wiederholt hat sich bei der Landtagswahl Niedersachsen im Wahlkreis Rotenburg, zu dem dieses Mal auch erstmals die Gemeinden Oyten und Ottersberg gehören. Vor fünf Jahren hatte sich Eike Holsten (CDU) gegen Tobias Koch (SPD) im Duell ums Direktmandat denkbar knapp durchgesetzt. Nicht einmal 700 Stimmen mehr hatte der Christdemokrat erhalten. Am Sonntag bot sich beim Blick aufs Endergebnis sogar ein noch knapperes Bild: Holsten (34,21 Prozent der Erststimmen) holte dieses Mal gar nur 582 Stimmen mehr als Koch (33,04 Prozent) und verteidigte so seinen Sitz im Landtag.
"Ich bin meiner Truppe unendlich dankbar", wollte Holsten vor allem den monatelangen Einsatz seines Teams würdigen, nachdem das Endergebnis feststand. Obwohl die CDU in Niedersachsen und auch im Wahlkreis Rotenburg deutlich Stimmen eingebüßt hat, sei es ihm gelungen, sein Mandat zu behalten. Das sei "richtig stark", befand ein sichtlich erleichterter Holsten. Ein anderes Stimmungsbild hingegen bei der Wahlparty von Koch, als das Resultat feststand. "Niedersachsenweit bin ich natürlich sehr zufrieden", erklärte der Sozialdemokrat zunächst, um direkt daran anschließend zu betonen, über das erneute knappe Scheitern beim Kampf ums Direktmandat "schon ein bisschen enttäuscht zu sein". Trotz der Niederlage war es aber auch ihm ein Anliegen, sich beim Team für den Einsatz in der Wahlkampfzeit zu bedanken.
Die drittmeisten Erststimmen im Wahlkreis Rotenburg erhielt Bettina Schwinge von den Grünen (13,55 Prozent). Es folgten Marie-Thérèse Kaiser (AfD, 10,39 Prozent), Henning Cordes (FDP, 3,53 Prozent), Jürgen Baumgartner (Linke, 3,11 Prozent) und Michael Urban (Freie Wähler, 2,16 Prozent).
Marius Merle