Vielmehr eine Medaille mit zwei Seiten, so Hegerl. Sowohl die Kindheit als auch Genetik beeinflussen die Anlage zur Depression. Und: "Die Depression ist eine Erkrankung des Gehirns. Sie ist keine Reaktion auf eine Lebenssituation." Sie zeichne sich aus durch Gedanken wie: Ich kann keine Gefühle mehr wahrnehmen, bin an allem Schuld, die Welt ist besser ohne mich. Die Erkrankung kann von Stimmungsschwankungen geprägt sein, von Müdigkeit oder permanenter Anspannung.
Suizide seien oft keine freie Entscheidung, sondern durch Wahrnehmungsverzerrungen psychischer Erkrankungen geprägt. Alles in allem, schließt Hegerl, müssten einfache Erklärungen für Depressionen unbedingt vermieden werden. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe unterstützt hier bei der Aufklärung und berät unter anderem das gemeinsame Podcast-Projekt mit NDRinfo „Raus aus der Depression“ unter der Schirmherrschaft von Harald Schmidt.