Wegen des Corona-Lockdowns in Shanghai muss Volkswagen die Produktion in seinem Werk im Vorort Anting doch einstellen. Wie eine Sprecherin am Donnerstag mitteilte, werden von Freitag über die Feiertage zum chinesischen Totengedenktag bis Dienstag nur Wartungsarbeiten durchgeführt. Nur im Presswerk werde produziert. Autos liefen nicht vom Band.
Damit machten VW und sein chinesischer Joint-Venture-Partner eine Kehrtwende, nachdem zunächst geplant war, zumindest Teile der Produktion aufrechtzuerhalten. Dazu sollten Mitarbeiter freiwillig auf dem Werksgelände in einem «geschlossenen Kreislauf» isoliert wohnen und arbeiten. Das Werk musste am Donnerstag schon teilweise heruntergefahren werden, weil Zulieferteile fehlen.
In Changchun in der ebenfalls schwer betroffenen nordostchinesischen Provinz Jilin steht die Produktion in drei Werken des VW-Konzerns schon seit dem 14. März still. Auch hier wird die Produktion bis Dienstag ruhen, teilte die Sprecherin mit. Betroffen sind ein VW-Werk, ein Audi-Werk sowie ein Teilewerk.
Wegen eines starken Anstiegs der Infektionen gilt seit Montag im Osten und Süden Shanghais ein Lockdown, der am Freitag auf den älteren Teil westlich des Huangpu-Flusses überwechselt, zu dem Anting mit dem VW-Werk gehört. Er soll bis Montag gelten. Die Bevölkerung wird zweimal getestet. Wer infiziert ist, kommt in Isolation.
Mit der Ankunft von Omikron erlebt China die schlimmste Corona-Welle seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren. Zwar sind die Zahlen im internationalen Vergleich niedrig, doch verfolgt die Regierung eine Null-Covid-Strategie, die besonders mit der BA.2-Variante auf eine harte Probe gestellt wird. Bisher hatten die Behörden kleinere Ausbrüche erfolgreich mit Ausgangssperren, Massentests und Quarantäne bekämpft. Das Leben in China lief lange weitgehend normal.