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Industrie mahnt wegen Corona-Zahlen zu Vorsicht und pocht auf Impfen

10:57
15.03.2022
Angesichts steigender Corona-Zahlen mahnt der Bundesverband der Deutschen Industrie zu Vorsicht.

«Eine großzügige Lockerung ist angesichts neuer Rekordwerte bei den Infektionszahlen schwer zu verantworten», sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm am Dienstag laut Mitteilung.

Der Entwurf über Corona-Maßnahmen ab dem kommenden Sonntag lasse Konsequenz vermissen. Die Omikron-Welle sei noch nicht gebrochen, warnte der Verband. «Statt einer pauschalen Rücknahme wirksamer Instrumente für schnelles Handeln hätten die Unternehmen konkrete Maßnahmen für mehr Stabilität und Sicherheit erwartet.»

Der BDI forderte zudem die Politik auf, für eine höhere Impfquote in der Bevölkerung zu sorgen. «Ohne Impfen ist unsere Freiheit auf Sand gebaut. An einer allgemeinen Impfpflicht als Ultima Ratio führt kein Weg mehr vorbei.»

Der Maschinenbauverband VDMA kritisierte, der «größte Schnitzer» der geplanten Verordnung sei, dass die Arbeitnehmer ihren Arbeitgebern keine Angaben mehr über den Impf- oder Genesenenstatus machen müssten. «Die Auskunftspflicht ist die wichtigste Voraussetzung, damit die Betriebe ein wirksames Hygienekonzeptes erstellen können», sagte Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann.

Für die Allgemeinheit würden die Corona-Maßnahmen weitgehend aufgehoben, während in Betrieben Maßnahmen blieben, die sie auch noch bezahlen müssten. Das gelte sowohl für die Tests, die wöchentlich angeboten werden müssten, als auch für medizinische Masken, falls diese erforderlich seien. «Das passt nicht zusammen», kritisierte Brodtmann. Die Politik wälze den Corona-Schutz einseitig auf Betriebe ab.

Die Ampelkoalition will trotz steigender Infektionszahlen ab Sonntag viele Corona-Beschränkungen wegfallen lassen. Experten und Verbände mahnen, dass es weiter breite Vorgaben etwa zum Tragen von Masken geben sollte. Auch in der Koalition gibt es Zweifel am Vorgehen der Bundesregierung. Die FDP und das Gesundheitsministerium verteidigten dagegen zuletzt die Pläne.

(dpa)

Keine Maske, keine Bahnfahrt: Maskenverweigerer schlägt Zugbegleiter

10:22
15.03.2022
Ein aggressiver Maskenverweigerer hat auf einer Bahnfahrt von Stuttgart nach Hannover einen Zugbegleiter bedroht - und ihm schließlich ins Gesicht geschlagen.

Der 57-Jährige sei am Vortag ohne Mund-Nasen-Schutz im Zug unterwegs gewesen, teilte die Bundespolizei am Dienstag mit. Ein 39 Jahre alter Zugbegleiter sprach ihn darauf an und bat ihn, die Maske aufzusetzen. Daraufhin drohte ihm der ältere Mann Schläge an. Der 39-Jährige rief das Sicherheitspersonal der Deutschen Bahn, um den Mann in Hannover zum Aussteigen zu bewegen.

Widerwillig stieg der 57-Jährige beim Halt in Hannover aus und schlug dabei dem Zugbegleiter mit der Faust ins Gesicht. Der 39-Jährige erlitt eine Prellung und Rötungen im Gesicht. Bundespolizisten stellten die Personalien des aggressiven Mannes aus Zuzenhausen im Rhein-Neckar-Kreis fest und leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen Bedrohung und Körperverletzung ein.

Den Angaben zufolge war der 57-Jährige in der Vergangenheit schon mehrfach negativ auf Bahnreisen aufgefallen. Es werde nun geprüft, ob er künftig mit einem sogenannten Beförderungsverbot bei der Deutschen Bahn belegt werden könne.

(dpa)

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