Ein in Russland zu zwei Jahren Straflager verurteilter Vater, dessen Tochter ein Antikriegsbild gemalt hat, ist auf seiner Flucht gefasst worden. Der Mann sei in der Ex-Sowjetrepublik Belarus "auf Ersuchen der russischen Polizei" verhaftet worden, teilte das Innenministerium in Minsk dem Portal RBK zufolge mit. Belarus dürfte als Russlands engster Verbündeter - beide Länder bilden einen Unionsstaat - den Mann ausliefern.
Offiziell drehen sich die Vorwürfe gegen den 54-Jährigen um kritische Einträge in den sozialen Netzwerken. Laut Staatsanwalt hatte er dort die in der Ukraine kämpfenden russischen Truppen "wiederholt diskreditiert". Der Angeklagte bestritt die Vorwürfe und floh vor der Urteilsverkündung aus dem Hausarrest. Für den alleinerziehenden Vater gibt es eine Welle der Solidarität in Russland. Sogar der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatte gefordert, die derzeit im Heim untergebrachte Tochter und den Vater in Ruhe zu lassen. Es gebe durch die vielen russischen Kriegstoten in der Ukraine schon so viele Kinder, die ohne Vater aufwachsen müssten.