Letztes Update:
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Russische Grenzregionen: Verletzte durch Beschuss aus Ukraine

17:44
26.05.2022
Die russischen Grenzregionen Kursk und Belgorod haben der Ukraine einmal mehr schweren Beschuss vorgeworfen. Am Donnerstag sei dabei im Dorf Woroschba ein Mann leicht verletzt worden, schrieb der Kursker Gouverneur Roman Starowoit im Nachrichtendienst Telegram. Im Gebiet Belgorod meldete Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow, dass das grenznahe Dorf Schuraljowka den ganzen Tag beschossen worden sei. Ein Frau sei verletzt worden, sagte er.

Russland, das den Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar selbst begonnen hatte, beklagt immer wieder Angriffe auch auf sein eigenes Staatsgebiet. Insbesondere Kursk meldete zwischenzeitlich täglichen Beschuss. Betroffen ist Behördenangaben zufolge unter anderem etwa auch die Region Brjansk.

Die ukrainische Seite äußert sich zu den Vorwürfen in der Regel nicht. Russland hatte gedroht, die Kommandostellen in der Hauptstadt Kiew ins Visier von Raketenschlägen zu nehmen, wenn der Beschuss nicht aufhöre.

Denise Frommeyer

Charkiw: Sieben Tote und viele Verletzte durch russischen Beschuss

16:48
26.05.2022
Bei Angriffen durch die russische Armee sind in der Region Charkiw im Osten der Ukraine nach örtlichen Behördenangaben mindestens sieben Menschen getötet worden. Weitere 17 Menschen seien verletzt worden, sagte der regionale ukrainische Befehlshaber Oleg Sinegubow am Donnerstag einem Bericht der Internetzeitung Ukrajinska Prawda zufolge. „Der Feind beschießt auf feige Weise Charkiw“, sagte er. Sinegubow rief die Menschen dazu auf, nicht ohne Not auf die Straße zu gehen und bei Luftalarm die Schutzbunker aufzusuchen.

In der Region gebe es schwere Gefechte, sagte er. Der Feind müsse zahlreiche Verluste hinnehmen. Überprüfbar waren diese Angaben von unabhängiger Seite zunächst nicht.

Denise Frommeyer

Kritik am Umgang der Kirche mit dem Ukraine-Krieg beim Katholikentag

15:51
26.05.2022
Die Haltung der Kirche zum russischen Angriff auf die Ukraine ist beim Katholikentag in Stuttgart auf Kritik gestoßen. Die Theologin Regina Elsner warf Papst Franziskus am Donnerstag Zögerlichkeit vor. „Der Papst traut sich nicht, in die Ukraine zu reisen“, sagte Elsner und vertrat die Ansicht, der Papst nehme damit Rücksicht auf die Russisch-Orthodoxe Kirche. Es sollte weiterhin einen Dialog geben, aber keine freundlichen Grußworte des Vatikans an Russland, forderte die Wissenschaftlerin vom Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien in Berlin.

Zugleich forderte sie einen neuen Umgang deutscher Kirchenvertreter mit der Russisch-Orthodoxen Kirche. Diese unterstütze den Krieg gegen die Ukraine und missbrauche zudem zynisch die Ökumene, die eigentlich das Ziel der Versöhnung habe, sagte Elsner. „Wir müssen überprüfen, mit wem wir dort künftig sprechen.“

Der Beauftragte für Humanitäre Hilfe vom Weltkongress der Ukraine, Andrij Waskowycz, zeigte Verständnis für die Forderungen seines Landes nach Waffenlieferungen. Die Ukraine kämpfe um ihr Überleben, sagte der ehemalige Präsident der Caritas Ukraine. Im Westen sei das Bewusstsein für die Grausamkeiten des Krieges erst seit den Verbrechen von Butscha angekommen. Dabei herrsche in der Ukraine bereits seit Jahren Krieg, sagte Waskowycz. Bei Kirchenvertretern in Deutschland nehme er dagegen unterschiedliche Strömungen im Umgang mit dem Ukraine-Krieg wahr.

Die Theologin Elsner betonte, niemand mache es sich leicht bei der Frage nach Waffenlieferungen. Der Krieg sei auch für die Kirchen eine Herausforderung. Die Friedensethik müsse sich künftig neu aufstellen.

Denise Frommeyer