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20221114151519

Erster humanitärer UN-Konvoi erreicht Cherson

12:01
14.11.2022
Ein erster humanitärer UN-Konvoi hat am Montag die Menschen in der befreiten ukrainischen Großstadt Cherson erreicht. An Bord waren unter anderem Nahrungsmittel, Trinkwasser, Hygieneartikel, Küchenutensilien sowie Bettzeug, warme Decken und Solarlampen, wie das UN-Nothilfebüro OCHA in Genf berichtete.

Insgesamt sein mehr als 6000 Menschen versorgt worden. Eine Klinik erhalte Medikamente und Material zur Behandlung von mehr als 1000 Patientinnen und Patienten. Nach ukrainischen Angaben sind noch etwa 80.000 von ehemals rund 280.000 Einwohner in der Stadt.

Es war der erste UN-Konvoi, der die Menschen in Cherson erreichte, seit Russland die Stadt Anfang März überfallen und eingenommen hat. Die russischen Truppen waren nach erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensiven vor wenigen Tagen abgezogen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind Wasser und Strom in Cherson knapp, auf Märkten fehlt es an Nahrungsmitteln und Krankenhäuser und Ärztepraxen haben nicht genügend Medikamente. Weitere Konvois seien für die nächsten Tage geplant. In anderen bereits früher befreiten Dörfer in der Nähe hätten in den vergangenen Wochen bereits mehr als 12.000 Menschen humanitäre Unterstützung bekommen.

Stefanie Heitmann

Polen bereitet sich auf Aufnahme neuer Ukraine-Flüchtlinge vor

11:40
14.11.2022
Angesichts des herannahenden Winters bereitet sich Polen auf die Aufnahme weiterer Flüchtlinge aus der Ukraine vor. Für den sofortigen Einsatz habe man „deutlich mehr als 100.000 Plätze“ in Sammelunterkünften vorbereitet, sagte Integrationsministerin Agnieskza Scigaj am Montag dem Sender Radio Plus.

Derzeit gebe es an der polnisch-ukrainischen Grenze noch keine Anzeichen dafür, dass die Zahl der Flüchtlinge wieder zunehme. Von den täglich rund 20.000 Menschen, die nach Zählung des polnischen Grenzschutzes aus der Ukraine nach Polen einreisen, seien etwa fünf bis sechs Prozent Flüchtlinge, sagte Scigaj weiter. Bei den übrigen Überquerungen handele sich um normalen Grenzverkehr.

Polens Vize-Innenminister Bartosz Grodecki sagte, aus den Gesprächen mit der ukrainischen Regierung gehe hervor, dass Kiew bestrebt sei, möglichst viele Flüchtlinge aus umkämpften Gebieten im eigenen Land zu behalten. Polen helfe im Nachbarland mit dem Aufbau von Containerdörfern, die mit eigenen Strom- und Wärmeaggregaten ausgestattet seien. Nach Angaben Grodeckis leben derzeit rund 1,3 Millionen Ukraine-Flüchtlinge im Land.

Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze. In Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine müssen die Menschen dort vielerorts ohne Strom, Heizung, sowie ohne Wasser- und Abwasserversorgung ausharren.

Stefanie Heitmann