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20221111112450

Kreml: Militärische Spezialoperation in Ukraine wird fortgesetzt

10:55
11.11.2022
Auch nach dem angekündigten Abzug russischer Truppen aus dem südukrainischen Cherson sieht der Kreml kaum Chancen auf Friedensverhandlungen mit Kiew. Russland schließe Verhandlungen mit der Ukraine zwar nicht aus, sehe aber keine Bereitschaft Kiews für Gespräche, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. „Kiew will keine Gespräche, also geht die militärische Spezialoperation weiter“, sagte Peskow.

Aus Sicht des Kremls könne die „militärische Spezialoperation“ entweder mit dem Erreichen ihrer Ziele oder mit Verhandlungen beendet werden, sagte der Sprecher von Russlands Präsident Wladimir Putin. Friedensgespräche „aus der Position der Stärke“ heraus, wie sie die ukrainische Seite beanspruche, seien aber nicht möglich.

Die russische Militärführung hatte am Mittwoch den Abzug der Truppen aus der südukrainischen Stadt Cherson und dem Gebiet auf der rechten Seite des Flusses Dnipro angekündigt. Die ukrainischen Streitkräfte rücken inzwischen auf Cherson vor. Nach dem Scheitern des Vormarschs auf Kiew und dem Rückzug bei Charkiw gilt dies als weitere militärische Niederlage Russlands.

Jan-Felix Jasch

London: Russische Angriffe auf ukrainische Infrastruktur in Wellen

08:30
11.11.2022
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste setzt Russland bei seinen Angriffen auf kritische Infrastruktur in der Ukraine auf eine wellenartige Offensive. Dadurch seien weitreichende Schäden an Kraftwerken und Übertragungsstationen entstanden, hieß es am Freitag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter.

Insbesondere die Hauptstadt Kiew sei stark von Stromausfällen betroffen. Bei den jüngsten intensiveren Angriffen, die Ende Oktober stattgefunden hätten, sei erstmals auch ein Wasserkraftwerk Ziel gewesen. Moskau versuche mit diesen Angriffen, die Moral der ukrainischen Zivilbevölkerung zu schwächen.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Jan-Felix Jasch