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20221103152626

Auch Bulgarien beschließt Militärhilfe für Ukraine

14:54
03.11.2022
Mehr als acht Monate nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine will nun auch Bulgarien dem angegriffenen Land militärische Hilfe leisten. Trotz Protesten der prorussischen Partei Wasraschdane verabschiedete das Parlament in Sofia am Donnerstag einen entsprechenden Beschluss. Damit schließt sich das EU- und Nato-Mitglied einen Monat nach einer Neuwahl der militärischen Unterstützung seiner Nato- und EU-Partnerländer an. Unklar blieb zunächst, welche Rüstungsgüter Bulgarien liefern will.

Sofia unterstützt die Ukraine seit Kriegsbeginn bereits mit humanitärer Hilfe und der Aufnahme von Flüchtlingen. Für Waffenlieferungen stimmte nun eine große Mehrheit von 175 Abgeordneten aus fünf Parteien. Es gab 49 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung. Möglich wäre, dass Bulgarien im Gegenzug für die Lieferung älterer Waffen aus Sowjetzeiten an die Ukraine von Partnerländern modernere Waffen erhält.

Einer militärischen Hilfe widersetzten sich die russlandfreundlichen Sozialisten und die prorussische Nationalisten von Wasraschdane (Wiedergeburt). Sie warnten vor einer „Einmischung in den Krieg“ bedeuten. Sozialistische Abgeordnete hielten im Plenarsaal Flugblätter „Frieden“ hoch. Auch Präsident Rumen Radew lehnt die Militärhilfen ab.

Sebastian Oldenborg

Türkei: Sechs Schiffe aus ukrainischen Häfen ausgelaufen

13:06
03.11.2022
Seit der Rückkehr Russlands zum Getreideabkommen haben türkischen Angaben zufolge sechs Schiffe ukrainische Häfen verlassen. Damit hätten nun 426 Frachter insgesamt abgelegt, teilte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Donnerstag mit. Laut dem mit der Initiative eingerichteten Koordinierungszentrum in Istanbul sollten am Donnerstag insgesamt acht Schiffe durch den Korridor im Schwarzen Meer fahren - sieben davon in Richtung Istanbul. Mehr als 120 Schiffe würden auf ihre Fahrt durch den Korridor warten, die meisten davon mit dem Ziel Ukraine.

Russland hatte das für die Welternährung wichtige Abkommen mehrere Tage lang ausgesetzt, um dann am Mittwoch wieder einzusteigen. Moskau gab als Grund für die Kehrtwende an, schriftliche Sicherheitsgarantien von Kiew erhalten zu haben, dass der Seekorridor nicht für Kampfhandlungen genutzt werde. Moskau hatte zuvor argumentiert, die Ukraine nutze das Schwarze Meer für Angriffe gegen Russland. Kiew warf Moskau daraufhin eine neue Getreideblockade gegen die Ukraine vor. Die Türkei und die Vereinten Nationen vermittelten die neue Einigung.

Jan-Felix Jasch