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Mittwoch, 26. Oktober

Russland zeigt offenbar falsche Belege für Atomvorwürfe gegen Kiew

20:39
26.10.2022
Mit offenbar falschen Fotos hat das russische Außenministerium versucht, den Eindruck zu erwecken, dass es Beweise für den Bau einer „schmutzigen“ - also atomar verseuchten - Bombe in der Ukraine habe. Eines der Bilder, das auf dem englischsprachigen Twitter-Account des Ministeriums auftauchte, gehöre der slowenischen Agentur für radioaktive Abfälle und stamme aus dem Jahr 2010, berichtete die Internetzeitung „Ukrajinska Prawda“ am Mittwoch. Der russische Vorwurf eines geplanten Einsatzes einer radioaktiven Bombe durch Kiew wird im Westen als möglicher Vorwand für eine weitere Eskalation des Kriegs gedeutet. Kiew weist die Vorwürfe zurück.

„Entwicklung der "schmutzigen Bombe"“ ist das Foto überschrieben. Darin sind Elemente in Plastikbeuteln zu sehen, die mit dem Warnsymbol für Radioaktivität gekennzeichnet sind. Atomexperten der slowenischen Regierung haben das Bild als erstes wiedererkannt: Auf dem Foto seien Rauchdetektoren zu sehen, hieß es. Es sei für Präsentationen verwendet worden, teilte die slowenische Regierung per Twitter mit. „Radioaktiver Abfall in Slowenien wird sicher verwahrt und ist unter Beobachtung. Er wird nicht für den Bau von "schmutzigen Bomben" verwendet“, zitierte die Regierung zudem den Chef der Behörde für radioaktive Abfallentsorgung, Sandi Viršek.

Seit Anfang der Woche warnt die russische Regierung, vor einer angeblich radioaktiven Bombe in den Händen Kiews. Deren Einsatz auf ukrainischem Territorium soll demnach dazu gedacht sein, Moskau zu diskreditieren. Westliche Regierungen wiesen die Anschuldigungen als unglaubwürdig zurück.

Michael Rabba

Ford schließt Rückzug aus Russland mit Anteilsverkauf ab

20:05
26.10.2022
Der zweitgrößte US-Autobauer Ford hat seinen Rückzug aus Russland mit dem Verkauf seiner 49-prozentigen Beteiligung an dem dortigen Gemeinschaftsunternehmen Sollers abgeschlossen. Das teilte der US-Konzern am Mittwoch in Dearborn mit. Ford hatte seinen Geschäftsbetrieb in Russland bereits im März eingestellt und dies mit tiefer Besorgnis über die russische Invasion in die Ukraine und der Bedrohung für Frieden und Stabilität begründet. Der US-Konzern betonte damals, die Präsenz in Russland ohnehin schon stark reduziert zu haben. Ford sicherte sich aber eine Option, die Anteile an Sollers zurückzukaufen, falls sich „die globale Situation“ ändern sollte.

Michael Rabba