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Russische Schienenpartisanen gegen Putins Krieg in Ukraine

12:02
26.10.2022
Gegen den Krieg von Kremlchef Wladimir Putin in der Ukraine sind in Russland nach Erkenntnissen von Geheimdiensten auch Schienenpartisanen aktiv. „Ostanowi wagony!“ - auf Deutsch: Stoppt die Waggons! - nennt sich die Anti-Kriegs-Bewegung, die sich speziell der Sabotage von Militärtransporten auf den Bahngleisen verschrieben hat. Unklar ist aber, wer die Organisatoren sind.

Russland transportiert Panzer und anderes schweres Kampfgerät, Munition und Treibstoff mit Güterwaggons in das Kriegsgebiet. Das wollen die Schienenpartisanen verhindern, wie sie auf ihrer Internetseite und auf einem Telegram-Kanal, der mehr als 9000 Abonnenten hat, schreiben. Aufgerufen wird zur aktiven Teilnahme am Widerstand gegen den Krieg, in dem etwa Gleise durch die Verlegung von Drähten blockiert werden sollen.

In ganz Russland sei der Einsatz nötig, um die russischen Truppen in der Ukraine vom Nachschub abzuschneiden, heißt es da. Besonders genannt werden aber die Moskauer und St. Petersburger Bahnknoten, die Schienenwege nach und in Belarus, wo auch Schienenpartisanen im Einsatz sind sowie die Regionen Belgorod, Wolgograd, Woronesch, Kaluga, Krasnodar, Rostow und die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim.

Jan-Felix Jasch

Zahl der Kriegsdienstverweigerungsanträge gestiegen

09:07
26.10.2022
Die Zahl der Kriegsdienstverweigerungsanträge in Deutschland ist nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine gestiegen. Allerdings liegt die Zahl bei aktiven Soldaten in den ersten acht Monaten dieses Jahres mit 136 noch unter der Vorjahreszahl von 176 Anträgen, wie aus einem Schreiben des Verteidigungsministeriums an den Verteidigungsausschuss hervorgeht. Es liegt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor.

Demnach ist eine Zunahme bei den Reservisten (2021: 10 Fälle) auf in diesem Jahr bislang 190 Fälle festzustellen - und mehr noch in der Gruppe der Ungedienten (2021: 23 Fälle) auf in diesem Jahr bislang 484 Fälle. Allerdings ist die Wehrpflicht in Deutschland seit 2011 ausgesetzt. Die praktische Relevanz der Kriegsdienstverweigerung ist deswegen vor allem bei aktiven Soldaten, teils auch bei den Reservisten abzusehen.

Die Linke kritisierte vor diesem Hintergrund die Bundesregierung. Sevim Dagdelen, Obfrau im Auswärtigen Ausschuss, sagte, es schlage sich Sorge „vor den Folgen des militärischen Eskalationskurses der Bundesregierung in der Ukraine nieder“. Dagdelen: „Die unverhohlene Zielstellung der Ampel-Koalition, Deutschland zur militärischen Großmacht aufzurüsten, beflügelt offenbar diese Abstimmung mit den Füßen.“

dpa