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Russische Raketenangriffe lösen in Ukraine Luftalarm aus

10:49
22.10.2022
Russland hat am Samstag mit neuen Raketenangriffen auf die Ukraine landesweit Luftalarm ausgelöst. Ukrainische Behörden und Medien berichteten über Explosionen in Riwne im Nordwesten des Landes, im Gebiet Kiew, in Odessa und anderen Regionen. Die Luftabwehr sei aktiv, teilte die Behörden in der ukrainischen Hauptstadt mit. In sozialen Netzwerken teilten Staatsbeamte Videos, die etwa einen ukrainischen Kampfjet dabei zeigten, wie er eine russische Rakete abgeschossen haben soll.

Der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Olexij Arestowytsch, sagte, dass fünf auf Kiew gerichtete Raketen abgefangen worden seien. In anderen Teilen des Landes gebe es teils Folgen der Angriffe und durch die abgeschossenen Raketen, sagte er. Details nannte Arestowytsch nicht. Den Abschuss der Raketen in Kiew bestätigte auch Bürgermeister Vitali Klitschko. „Der Luftalarm geht weiter. Bleiben Sie in den Schutzbunkern und achten Sie auf Ihre Sicherheit“, sagt er.

Russland hatte in den vergangenen Tagen bestätigt, vor allem Energie-Infrastruktur in dem Land neben den militärischen Objekten zu beschießen. Die ukrainischen Behörden meldeten erneut zahlreiche Probleme bei der Strom- und Wasserversorgung.

Immer wieder kommt es zu größeren Stromausfällen. Die Menschen im ganzen Land sind zum Energiesparen aufgerufen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte gesagt, dass durch die russischen Angriffe inzwischen 40 Prozent der Energie-Infrastruktur des Landes zerstört seien.

In Russland meldeten die staatsnahen Militärblogger Beschuss der Ukraine durch Bomber vom Typ Tupolew Tu-160. Neun davon seien am Morgen in der Luft gewesen. Sie veröffentlichten auch Videos, die Einschläge russischer Raketen in der Ukraine zeigen sollen. Überprüfbar waren diese Aufnahmen von unabhängiger Seite zunächst nicht. Die kremlnahen Quellen listeten insgesamt zwölf Städte und Regionen auf, die beschossen worden seien, darunter auch das Gebiet Dnipropetrowsk und Lwiw (Lemberg).

dpa

London: Schwimmende Behelfsbrücke der Russen über Dnipro-Fluss fertig

10:49
22.10.2022
Russland hat nach Angaben der Briten eine schwimmende Behelfsbrücke über den ukrainischen Dnipro-Fluss fertiggestellt, um seine Truppen versorgen zu können. Die Brücke diene als Ersatz für die benachbarte zerstörte Antoniwskyj-Brücke, hieß es am Samstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Die Flussüberquerung ist von zentraler Bedeutung für die Versorgung russischer Truppen in der besetzten südukrainischen Großstadt Cherson.

Die Briten gehen davon aus, dass es das erste Mal seit Jahrzehnten ist, dass Moskau auf eine solche schwimmende Brücke aus Lastkähnen setzt. Solche provisorischen Lösungen seien höchstwahrscheinlich zu Sowjetzeiten für Operationen in Europa vorgesehen gewesen. Moskau nutze sie, um dringend benötigten Nachschub an Material und Logistik über den Fluss zu transportieren. Sollte die Brücke Schaden nehmen, würden die russischen Kräfte sie mutmaßlich zu reparieren versuchen.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

dpa