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20221016212003

Ukrainische Flüchtlinge bei Versammlung durch Pfefferspray verletzt

20:29
16.10.2022
Bei einer Zusammenkunft von rund 50 ukrainischen Flüchtlingen in einem Gemeindesaal der Liebfrauenkirche in Krefeld sind 13 Menschen durch Pfefferspray verletzt worden. Aus welchem Grund das Reizgas am frühen Sonntagabend freigesetzt wurde, war zunächst unklar, wie ein Polizeisprecher am Sonntagabend sagte. Nach Hinweisen von Zeugen wurden zwei Verdächtige im Alter von 14 und 10 Jahren befragt. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen erkannten Beobachter außerdem einen 13-Jährigen wieder.

Der Jugendliche gab bei der Befragung an, für seinen Freund eine „Räuberleiter“ gemacht zu haben, damit dieser das Pfefferspray in den Gemeindesaal habe sprühen können. Die Leichtverletzten klagten über Augen- und Atemreizungen. Zehn von ihnen wurden vor Ort behandelt, drei zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Michael Rabba

Selenskyj lobt USA für neue Militärhilfe

18:49
16.10.2022
Selenskyj nannte die neue Militärhilfe der USA mit einem Volumen von bis zu 725 Millionen Dollar (745,6 Millionen Euro) „sehr notwendig“. Sein Land sei am Samstag Ziel neuer russischer Angriffe geworden. „Einige der Raketen und Drohnen wurden abgeschossen. Aber leider nicht alle“, sagte das Staatsoberhaupt in seiner Videoansprache. „Wir tun alles, um mehr feindliche Raketen und Drohnen abzuschießen. (...) Es wird sicher der Tag kommen, an dem unser Staat diese Aufgabe zu 100 Prozent erfüllen kann.“

„Generell tun wir im Osten und Süden alles, um den Besatzern das Gefühl zu geben, dass sie keine Perspektive haben“, meinte Selenskyj. Am Sonntag ist der 235. Tag seit Beginn der russischen Invasion im Nachbarland vom 24. Februar.

Zugleich sprach das Staatsoberhaupt nach russischen Angriffen auf Anlagen der Energieversorgung von Fortschritten bei der Reparatur. In der östlichen Stadt Isjum im Gebiet Charkiw sei damit begonnen worden, die Gasversorgung wiederherzustellen. „Die ersten 500 Familien der Stadt haben bereits wieder Gas in ihren Häusern.“ In anderen Regionen seien erst am Freitag mehr als 3000 Häuser wieder an die Gasversorgung angeschlossen worden.

Jan-Felix Jasch

Ukraine setzt hohes Kopfgeld auf Ex-Separatistenführer Girkin aus

16:41
16.10.2022
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat 100 000 Dollar (rund 103 000 Euro) Kopfgeld für die Ergreifung des einstigen russischen Geheimdienstoffiziers Igor Girkin ausgesetzt, der 2014 den Separatistenaufstand im Donbass angeführt hatte. „Die Hauptverwaltung für Aufklärung des ukrainischen Verteidigungsministeriums garantiert die Auszahlung von 100 000 Dollar für die Übergabe von Igor Girkin (Strelkow) in ukrainische Gefangenschaft“, teilte der Militärnachrichtendienst am Sonntag auf seiner Webseite mit. Girkin, bekannt unter seinem Decknamen „Strelkow“, wird unter anderem für den Abschuss eines Passagierflugzeugs über dem Donbass verantwortlich gemacht.

Girkin hatte zuletzt monatelang die seiner Meinung nach ungenügende Härte gegen Ukrainer, die Unfähigkeit der russischen Militärführung und die teils absurden Erfolgsmeldungen des Generalstabs kritisiert. Er forderte eine Generalmobilmachung in Russland für einen großen Krieg gegen den Nachbarn. Laut russischen Militärbloggern ist Girkin nach der Ausrufung der Teilmobilmachung durch Kremlchef Wladimir Putin inzwischen selbst wieder in ein Freiwilligenbataillon eingetreten, um in der Ukraine zu kämpfen.

Michael Rabba