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Moskau erwägt Abbruch diplomatischer Beziehungen mit Bulgarien

19:28
01.07.2022
Nach der angekündigten Ausweisung 70 russischer Diplomaten aus Bulgarien erwägt Moskau den kompletten Abbruch der diplomatischen Beziehungen. Russlands Aufforderung an Bulgarien, die bislang größte Diplomaten-Ausweisung in dem EU-Land zurückzunehmen, sei ignoriert worden, kritisierte Russlands Botschafterin in Sofia, Eleonora Mitrofanowa, am Freitag der Agentur Interfax zufolge. Deshalb werde nun die Schließung der gesamten russischen Botschaft diskutiert. Das wiederum würde „unweigerlich“ auch das Ende für die Arbeit von Bulgariens Botschaft in Moskau bedeuten, so Mitrofanowa.

Bulgarien hatte am Dienstag die Ausweisung von 70 russischen Diplomaten bis Ende dieser Woche angekündigt. Ein Großteil der Diplomaten habe „direkt für fremde Dienste“ gearbeitet, hieß es zur Begründung. Der einstige Ostblockstaat hat in der Vergangenheit immer wieder russische Diplomaten wegen Spionagevorwürfen des Landes verwiesen - seit 2019 waren es insgesamt 21.

dpa

Generalstab: Ukrainische Stellungen unter schwerem Beschuss

18:19
01.07.2022
In der Ost- und in der Südukraine sind Stellungen der ukrainischen Armee entlang der ganzen Frontlinie von russischen Truppen mit Artillerie beschossen worden. Dutzende Orte in den Gebieten Charkiw, Donezk, Luhansk, Saporischschja, Mykolajiw und Cherson wurden am Freitag in dem bei Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs aufgezählt.

Vereinzelt seien auch Angriffe von Flugzeugen und Hubschraubern geflogen worden, hieß es. Ukrainische Einheiten hätten einen russischen Angriff bei einem Gelatine-Werk bei der Industriestadt Lyssytschansk im Gebiet Luhansk abgewehrt. Details zum Geschehen um die letzte unter ukrainischer Kontrolle stehende Stadt in dem Gebiet wurden nicht genannt.

dpa

Selenskyj: Beschuss von Wohnhaus bei Odessa war gezielter Angriff

17:30
01.07.2022
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen russischen Raketentreffer eines Wohnhauses im südukrainischen Gebiet Odessa als nicht versehentlich bezeichnet. „Das ist ein gezielter Raketenschlag Russlands, Terror Russlands gegen unsere Städte und Dörfer, gegen unsere Menschen, Erwachsene und Kinder“, sagte Selenskyj laut Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine am Freitag nach einem Treffen mit dem norwegischen Regierungschef Jonas Gahr Støre in Kiew. Die eingesetzte Rakete sei eigentlich für die Bekämpfung von Flugzeugträgern und anderen Kriegsschiffen konzipiert worden.

In der Nacht zum Freitag hatten drei russische Raketen knapp 40 Kilometer südwestlich der Hafenstadt Odessa ein Wohnhaus und ein Erholungsheim getroffen. Dem Zivilschutz zufolge wurden dabei mindestens 21 Menschen getötet und 39 verletzt.

Støre war direkt vom Nato-Gipfel in Madrid in die Ukraine gereist, wie die norwegische Nachrichtenagentur NTB berichtete. Vor dem Treffen mit Selenskyj besuchte er sichtlich bewegt die Region Tschernihiw, ehe er der Ukraine in Kiew weitere Unterstützung in Höhe von einer Milliarde Euro verteilt auf die Jahre 2022 und 2023 versprach. Die Gelder sollten in humanitäre Hilfe, Wiederaufbau aber auch Waffen fließen. Damit solle der „Kampf der Ukrainer für Freiheit“ unterstützt werden, sagte der Norweger.

dpa