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Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten leicht gestiegen

16:56
19.02.2022
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist in Baden-Württemberg wieder leicht gestiegen. Der Wert betrug 1615,7 nach 1605,8 zuvor, wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart am Samstag mitteilte. Die Zahl gibt die Corona-Neuinfektionen innerhalb einer Woche und pro 100 000 Einwohner an.

Im Vergleich zum Freitag meldete die Behörde 21 557 neue Infektionen, die Zahl der registrierten Fälle seit Beginn der Pandemie stieg so auf 1 905 725. Am Coronavirus oder im Zusammenhang damit starben weitere vier Menschen. Die Gesamtzahl der Toten beträgt nun 14 052.

Etwa durch die hohe Auslastung der Testkapazitäten gehen Experten von einer großen Dunkelziffer bei unerkannten Infektionen aus. Mancherorts gibt es einen starken Meldeverzug.

Auf den Intensivstationen im Land lagen zuletzt 280 Covid-Patientinnen und -Patienten, das waren zehn Menschen weniger als am Vortag. Die Zahl der Corona-Infizierten, die innerhalb einer Woche und pro 100 000 Einwohner in ein Krankenhaus kamen, blieb im Tagesvergleich bei 7,6 stabil.

(dpa)

Debatte über Lockerung von Corona-Auflagen an Schulen

15:37
19.02.2022
Nach den Beschlüssen für eine stufenweise Lockerung der Corona-Beschränkungen wird darüber diskutiert, wie weit die Vorsichtsmaßnahmen an den Schulen zurückgefahren werden sollen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte forderte, die Pflicht zu anlasslosen Corona-Tests an Schulen aufzuheben und auch die Maskenpflicht zu überprüfen. Der Deutsche Lehrerverband warnte hingegen davor, alle Vorsichtsmaßnahmen auf einmal fallen zu lassen. Die Zahl der Neuinfektionen und die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter. Das Impftempo bleibt schleppend.

«Anlasslose Testungen sollten in Schulen und Kitas entfallen, die Maskenpflicht sollte zeitnah überdacht werden», sagte der Bundessprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Politik habe immer wieder Entscheidungen getroffen, die das Kindeswohl nicht berücksichtigt hätten. «Das hat zu schweren psychischen Beeinträchtigungen geführt, aber auch zu einem deutlichen Anstieg der sozialen Unterschiede.»

Lehrerverband-Präsident Heinz-Peter Meidinger sagte dagegen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, bei den derzeitigen Inzidenzen in den jungen Altersgruppen brauche es im Augenblick noch häufige, am besten tägliche Tests in der Schule. «Wenn die Lage sich bessert, sollte man erst runtergehen auf drei, dann - noch vor den Osterferien - auf einen.» Es gehe jetzt um ein umsichtiges Herantasten an die Normalität. «Einen baldigen Freedom Day kann es für die Schulen
nicht geben.»

Das Robert Koch-Institut (RKI) gab am Samstagmorgen den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche mit 1350,4 an. Am Vortag hatte der Wert noch 1371,7 betragen, vor einer Woche 1474,3. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 189 105 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 209 789 Ansteckungen gewesen. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind.

Beim Impfen gegen das Virus geht es weiter nur langsam voran. Am Freitag wurden in Deutschland nach RKI-Daten vom Samstagvormittag mindestens 156 000 Impfdosen verabreicht. Am Freitag vor einer Woche hatten sich inklusive Nachmeldungen noch knapp 224 000 Menschen (ohne Nachmeldungen 193 000) impfen lassen. Die aktuelle Tageszahl ist immer vorläufig, da nicht alle verabreichten Impfdosen sofort gemeldet werden.

Mittlerweile haben 75,1 Prozent der Bevölkerung (mindestens 62,5 Millionen Menschen) einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. 56,2 Prozent (46,7 Millionen) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. Mindestens einmal geimpft sind 76,2 Prozent (63,4 Millionen). Ein knappes Viertel der Bevölkerung (19,8 Millionen Menschen) ist laut Impf-Dashboard des Gesundheitsministeriums weiter ungeimpft. Für 4 Millionen ist allerdings bisher kein Impfstoff zugelassen, weil sie zu jung sind.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder warnte mit Blick auf die immer wieder gewaltsamen Proteste gegen die staatliche Corona-Politik vor dem Entstehen einer «Corona-RAF». «Einige Menschen haben sich in der Pandemie leider in eine Welt von Verschwörungstheorien verirrt», sagte der CSU-Chef der Würzburger «Mainpost» und betonte: «Wir dürfen am Ende keine "Corona-RAF" bekommen, für die Gewalt akzeptabel wäre.»

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warf der CDU vor, die von ihm angestrebte allgemeine Corona-Impfpflicht ausbremsen zu wollen. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) fordere zwar, dass es schnell gehen müsse mit der Impfpflicht, sagte er am Samstag in einem Grußwort beim digitalen Parteitag der nordrhein-westfälischen SPD. Aber es werde immer so dargestellt, als ob die Impfpflicht ein Projekt der Ampel in Berlin sein müsse und die Bundesregierung das umsetzen müsse. Es werde sehr viel Druck gemacht. Dabei sei es die CDU im Bundestag, «die alles dafür tut, dass wir die allgemeine Impfpflicht möglicherweise nicht hinbekommen sollen».

(dpa)

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