Wie sich ein minimum viable innovation system gestalten lässt, beschreibt Weber in vier Schritten. Voraussetzung für die Umsetzung von Innovation ist immer eine Führungsposition, die dahinter steht, betont der Experte:
1. Innovationsschwerpunkt definieren
Dazu muss man zum einem die Lücke zwischen Wachstum aus der laufenden Geschäftstätigkeit und den langfristigen Wachstumszielen definieren.
2. Fokussierung
Extrem wichtig ist, die Nutzer überhaupt zu kennen und zu befragen: Was sind ihre Wünsche und Bedürfnisse? Weber vermutet, dass diese Befragungen von vielen Medienunternehmen vernachlässigt werden. Auf Basis der Nutzerbedürfnisse muss dass Team eine Synthese formulieren.
Ein Punkt, an dem es bei der Fokussierung ebenfalls oft scheitert: Die Schere zwischen dem, was das Unternehmen denkt, dass die Kunden wollen und dem, was die Kunden wirklich wollen. Das macht es schwer, Innovation tatsächlich umzusetzen.
3. Entwicklungsteam aufbauen/Ressourcen freisetzen/Prozesse visualisieren
Wichtig ist nicht ein riesiges Team, sondern zwei bis drei Personen, die wirklich Zeit haben, sich um diese Prozesse und Themen zu kümmern: "Mindestens eine Person darf an nichts anderes als an Innovation denken!"
Ressourcen dafür freizusetzen, sei gar nicht so schwer, meint Weber. Dazu müssen vor allem die "Zombie"-Projekte, die es in jedem Medienhaus gibt, ausfindig gemacht und aufgegeben werden.
Um zu gewährleisten, dass der Innovationsprozess vorangeht, ist es notwendig, ihn transparent zu visualisieren und Arbeitsschritte zu definieren.
4. Entscheid über Projekte
Nach Ablauf von 80 Tagen wird analysiert: Was wird gestoppt, was wird fortgeführt? und wenn etwas fortgeführt wird, wie muss es vielleicht verändert werden? Die Entscheidungen können etwa von budget-technischen oder zeitlichen Vorgaben abhängen.