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Lauterbach vorerst gegen Lockerungen von Corona-Auflagen

10:39
28.01.2022
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich gegen Lockerungen von Corona-Auflagen in der aktuellen Lage gewandt. Er bleibe bei dem «konservativen Kurs», sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin.

Der Zenit der Omikron-Welle sei noch nicht überschritten. Wenn beispielsweise ein Gericht eine Regel kassiere oder ein Land sich mit Öffnungen profiliere, müsse er damit leben. Lauterbach betonte aber: «Ich begrüße die Lockerungen nicht.» Auch wenn Nachbarländer wie Dänemark gerade anders vorgehen, sei das dort so. «Aber das sind nicht wir.»

Der Minister verwies zugleich auf Vereinbarungen von Bund und Ländern, Öffnungen in Aussicht zu stellen, wenn die Welle gebrochen sei. Dies bedeute, dass es eine «Lockerungsperspektive» für die zweite Februarhälfte oder Anfang März geben könne. Mit Blick darauf sei Deutschland gerade «einigermaßen gut auf dem Weg unterwegs».

Zur Situation an Schulen sagte Lauterbach: «Je besser wir die Welle in der Gänze begrenzen, desto schneller und besser kommen wir auch für die Kinder durch.» Es werde an vielen Stellen in Schulen noch getestet, sonst wüsste man auch gar nicht, wie viele Fälle es gibt. Hierfür seien Antigen-Schnelltests gut, weil man Ergebnisse sofort habe und nicht erst später nach der Auswertung von PCR-Tests.

Generell gelte es, konsequent Masken zu tragen, nach jeder Stunde zu lüften und positiv getestete Kinder sofort zu isolieren. Insofern habe man nicht die Kontrolle verloren, das Problem sei aber, dass die Fallzahlen so hoch seien.

(dpa)

Intensivmediziner: Sehen "Omikron-Effekt" auf Intensivstationen

10:34
28.01.2022
Angesichts der rasant in die Höhe schießenden Zahlen von Corona-Neuinfektionen beobachtet der Intensivmediziner Christian Karagiannidis mittlerweile auf den Intensivstationen einen deutlichen «Omikron-Effekt».

Zwar sei die Hospitalisierungsrate derzeit noch «akzeptabel», dennoch zeigten sich die hohen Inzidenzen nun vermehrt auch in den Krankenhäusern, sagte der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters am Freitag in Berlin. Seit etwa sieben bis zehn Tagen zeige sich eine «Seitwärtsbewegung bei den Neuaufnahmen, hin zu einem Trend, dass es jetzt wieder leicht hochgeht».

Karagiannidis sagte, die wichtigsten Fragen, die sich stellten, seien nun die nach der Krankheitslast mit der Omikron-Variante, nach der Hauptdiagnose, die den Patienten oder die Patientin ins Krankenhaus führe und «wie viele von denen haben auch wirklich ein respiratorisches Problem, also eine Pneumonie?»

Der Experte verwies auf die sogenannte syndromische Überwachung des Robert Koch-Instituts (RKI), durch die man wisse, wie viele Patientinnen und Patienten mit Atemwegserkrankungen man habe. Der Anteil der Beatmeten sei extrem hoch. Derzeit liege der Anteil derer, die nicht beatmet werden müssten, bei 20 Prozent, erklärte Karagiannidis.

Der Intensivmediziner warnte zudem: «Wir sollten nicht vergessen, dass Covid keine reine Lungenerkrankung ist, sondern eine Systemerkrankung, die insbesondere auch die Gefäße betrifft.» Man müsse in der nächsten Zeit sehr genau auf den Anteil derer achten, die keine Atemunterstützung brauchten. Karagiannidis mahnte, auf den kommenden Winter müsse man sich bestmöglich vorbereiten. «Ich habe mehr Angst vor dem kommenden Winter als vor diesem.» Er sei aber «guter Dinge», dass dies mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und RKI-Chef Lothar Wieler gelinge.

(dpa)

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