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Trotz Rekordzahlen: Angst vor Corona geht zurück

10:11
28.01.2022
Trotz der rasant steigenden Infektionszahlen ist einer Umfrage zufolge die Angst vor dem Coronavirus in Deutschland deutlich zurückgegangen.

Nach dem am Freitag veröffentlichen ZDF-«Politbarometer» halten zwar 70 Prozent der Befragten «Corona und die Folgen» weiter für das wichtigste Problem, allerdings sehen jetzt nur noch 42 Prozent ihre Gesundheit durch das Virus gefährdet. Vor zwei Wochen waren es noch 53 Prozent. Inzwischen wird aus Sicht vieler Experten immer klarer, dass eine Infektion mit der hochansteckenden Omikron-Variante in vielen Fällen einen eher milden Krankheitsverlauf auslöst.

Spürbar gestiegen ist die Zufriedenheit mit den aktuell geltenden Corona-Maßnahmen, laut «Politbarometer» von 44 auf 49 Prozent. Nur noch 25 Prozent der Befragten meinen, die Maßnahmen müssten härter ausfallen (minus 5), während 23 Prozent (plus 1) sie für übertrieben halten. Optimistisch sieht eine klare Mehrheit die Lage in den Krankenhäusern: 74 Prozent glauben, dass die Krankenhäuser die erwarteten, stark steigenden Infektionszahlen der Omikron-Welle bewältigen können (nicht bewältigen: 23 Prozent).

Ein Ende der Pandemie ist nach Überzeugung der meisten Bürger nicht in Sicht. Gut ein Fünftel der Befragten (21 Prozent) glaubt, die Corona-Pandemie werde nach der Omikron-Welle hierzulande im Großen und Ganzen überwunden sein, 75 Prozent gehen davon aus, dass es auch nach Omikron weitere Wellen mit neuen Virusvarianten und hohen Fallzahlen geben wird.

(dpa)

RKI-Chef Wieler: "Wir steuern auf Höhepunkt der Pandemie zu"

10:07
28.01.2022
Angesichts der hohen Corona-Fallzahlen durch die Omikron-Variante mahnt der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, weiter zur Vorsicht. Es sei noch unklar, wie sich Omikron insbesondere auf die ältere ungeimpfte Bevölkerung in den kommenden Wochen auswirken werde, sagte Wieler am Freitag in Berlin.

«Die Fallzahlen steigen weiter massiv an, aber tatsächlich steigen sie bei weitem nicht so heftig, wie es unter Omikron möglich wäre», erklärte der RKI-Chef. Das liege auch daran, dass «sich die allermeisten Menschen verantwortungsvoll» an die Pandemie-Regeln hielten.

«Wir gewinnen tatsächlich mit jedem Tag Zeit, an dem sich viele weitere Menschen impfen lassen können und auch eine Auffrischungsimpfung nehmen», sagte Wieler. Dadurch werde auch die Anzahl der schweren Krankheitsverläufe reduziert. «Das ist genau das wichtige und richtige Ziel.»

Dennoch dürfe nicht vergessen werden, dass Deutschland «auf einen Höhepunkt» der Pandemie zusteuere. In den vergangenen sieben Tagen hätten sich rund 890 000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, das entspreche einem Prozent der Bevölkerung, erklärte Wieler. Jeder dritte PCR-Test sei positiv ausgefallen. «Ich hatte ja schon gesagt, dass wir mit Omikron in eine neue Phase der Pandemie eintreten.»

In dieser Phase sei die reine Fallzahl nicht mehr das entscheidende Kriterium, betonte Wieler. «Wir müssen jetzt in erster Linie auf die Krankheitslast und die Krankheitsschwere schauen.» Denn das Ziel bleibe, «schwere Verläufe zu verringern und die Arbeitsfähigkeit von Kliniken, aber natürlich auch von anderen kritischen Infrastrukturen aufrecht zu erhalten». Auch die Zahl der Menschen, die wegen Omikron im Krankenhaus behandelt werden müssten, steige wieder.

Vor diesem Hintergrund appellierte Wieler erneut an die Bevölkerung, sich weiter an die Abstands- und Hygieneregeln zu halten und sich impfen zu lassen. «Die Impfung ist der sicherste Weg zur Immunität.»

(dpa)

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