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Erstmals mehr als 50.000 Corona-Neuinfektionen in Tschechien

08:59
27.01.2022
Die Omikron-Variante des Coronavirus ist in Tschechien rasant auf dem Vormarsch. Erstmals hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages die Schwelle von 50 000 überschritten.

Am Donnerstag meldete das Gesundheitsministerium in Prag 54 685 neue bestätigte Fälle binnen 24 Stunden. Das war der dritte Rekordwert in Folge. Hinzu kommen 4945 neue Infektionen bereits genesener Personen.

Bezogen auf 100 000 Einwohner gab es demnach 1957 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Corona seit Beginn der Pandemie erhöhte sich auf 37 114. Der EU-Mitgliedstaat hat knapp 10,7 Millionen Einwohner.

Die als ansteckender geltende Omikron-Variante macht nach Angaben des Gesundheitsministers Vlastimil Valek «fast 100 Prozent» aller neuen Corona-Fälle in Tschechien aus. Die Regierung beschloss, dass Corona-Impfzertifikate ohne Auffrischungsimpfung künftig nach neun Monaten ungültig sind. Die Änderung tritt am 15. Februar in Kraft.

Neu ist zudem, dass frisch Genesene für 30 Tage nicht an den regelmäßigen Massentests in Firmen und Schulen teilnehmen müssen. Ferner untersagte das Kabinett Besuche in Haftanstalten und Abschiebegefängnissen mit wenigen Ausnahmen bis Mitte Februar. Begründet wurde dies mit der Infektionslage.

(dpa)

Krankenhäuser erwarten viele neue Corona-Patienten

07:13
27.01.2022
Die Krankenhäuser stellen sich angesichts der emporschnellenden Corona-Infektionszahlen auf zahlreiche neue Patienten ein.

Die aktuelle Zahl von 200 000 Neuinfizierten innerhalb eines Tages werde sich erst in sieben bis zehn Tagen in den Kliniken auswirken, sagte der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, am Donnerstag im ZDF-«Morgenmagazin».

«Das heißt, wir werden auch in den kommenden Tagen und wahrscheinlich Wochen eine hohe Dynamik neuer Zugänge in die Krankenhäuser erleben», sagte er. Hinzu komme, dass Personal wegen eigener Ansteckungen ausfalle. «Das belastet die Krankenhäuser.»

Wegen der Personalausfälle habe bereits in der vergangenen Woche die Hälfte der Krankenhäuser Einschränkungen bei der Belegung gemeldet. «Es ist im Moment aber nicht so, dass die Versorgung gefährdet wäre», sagte Gaß.

In den vorangegangenen Corona-Wellen hatte die Überlastung der Intensivstationen mit Corona-Kranken dazu geführt, dass Operationen anderer Patienten abgesagt werden mussten. Mit Blick auf die etwas milderen Krankheitsverläufe bei der Corona-Variante Omikron stellte Gaß fest: «Diese Situation scheinen wir im Moment nicht vor uns zu haben. Aber natürlich: Die hohe Belegung auf den Normalstationen belastet auch das Personal und letztlich auch das Krankenhaus insgesamt.»

Beim Impfstand ihrer Mitarbeiter hofften die Kliniken auf den neuen Impfstoff von Novavax. Dieser gilt als eine Art Totimpfstoff und könnte damit Impfskeptikern entgegenkommen, die die mRNA-Impfstoffe von Biontech oder Moderna ablehnen.

Bis zum Stichtag 15. März bei der Impfpflicht für Beschäftigte von Kliniken, Arztpraxen und Pflegeheimen würden die Krankenhäuser alles versuchen, um ihre ungeimpften Mitarbeiter noch zu überzeugen, so Gaß. Wenn das nicht gelinge, müssten diese damit rechnen, dass sie ohne Lohnfortzahlung zunächst freigestellt würden.

(dpa)

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