Letztes Update:
20220127071436

Immunologe Watzl kritisiert "Blindflug" bei Genesenen

06:08
27.01.2022
Der Immunologe Carsten Watzl hat sich dafür ausgesprochen, Geimpfte und Genesene gleichzustellen. Dass Geimpfte länger als immun gelten als Menschen, die eine Corona-Infektion überstanden haben, sei «nicht nachvollziehbar», sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie der Deutschen Presse-Agentur.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte Mitte Januar unter Berufung auf eine Festlegung des Robert Koch-Instituts (RKI) bekannt gegeben, dass Genesene nur noch drei Monate als geschützt gelten. Zuvor waren es sechs Monate.

Der Immunologe glaubt nicht, dass sich die Situation durch Omikron entscheidend verändert hat. «Studien zeigen zwar, dass viele Antikörper von Genesenen die Omikron-Variante nicht mehr so gut erkennen können, und diese Personen damit kaum noch einen Schutz vor der Infektion haben», sagt der Immunologe. «Aber diese Veränderung gilt ebenso für Geimpfte. Wenn man den Genesenen-Status verkürzt, muss man das eigentlich auch für die Impfzertifikate tun.»

Als Plädoyer gegen eine Impfung will Watzl seine Aussagen nicht verstanden wissen: Nach einer Infektion sei es sehr ratsam, sich dennoch impfen zu lassen. Eine solche «hybride Immunität» sei «der beste Schutz, den die Wissenschaft aktuell kennt».

(dpa)

Erstmals über 200.000 Neuinfektionen gemeldet - Inzidenz über 1000

04:09
27.01.2022
Die vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat exakt zwei Jahre nach dem ersten bestätigten Corona-Fall in Deutschland erstmals die Schwelle von 1000 überschritten. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 1017,4 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 940,6 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 638,8 (Vormonat: 222,7). Auch die Zahl der Corona-Neuinfektionen erreichte erneut einen Rekordwert und überschritt zugleich die Schwelle von 200 000: Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 203 136 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.59 Uhr wiedergeben.

Am 19. Januar hatte die Zahl erstmals über 100 000 gelegen. Vor einer Woche waren es 133 536 erfasste Neuinfektionen. Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 188 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 234 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 9 238 931 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 4,26 (Dienstag 4,07; Montag 3,87) an.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstagmorgen mit 7 443 300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 117 314.

(dpa)

Möchten Sie alle externen Inhalte laden?
Datenschutzerklärung
Inhalt laden