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20220125055705

Kommunen fordern bei Impfpflicht konkrete Regelungen

05:56
25.01.2022
Vor der ersten Bundestagsdebatte zur diskutierten allgemeinen Impfpflicht warnt der Städte- und Gemeindebund vor einer womöglich kaum zu kontrollierenden Auflage. «Es ist nicht zielführend, eine Pflicht einzuführen, die am Ende nicht wirksam und zeitnah organisiert und kontrolliert werden kann. Dann droht die Gefahr, dass die Impfpflicht zu einem zahnlosen Tiger wird», sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Dienstag).

Insbesondere müsse geklärt werden, ob der beste Weg nicht ein nationales Impfregister sei, wie es etwa in Österreich eingeführt worden sei. Er befürchte, dass man die Organisation und Umsetzung am Ende den Kommunen überlasse, die bereits an ihrer Leistungsgrenze arbeiteten, sagte Landsberg. Er warnte, solche Praxisfragen auszuklammern: «Es ist nicht richtig, sich erst nach Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht Gedanken zu machen, wie denn die Umsetzung erfolgen soll.»

Am Mittwoch soll der Bundestag in einer Orientierungsdebatte über das Thema diskutieren, vorgesehen ist später eine Abstimmung über verschiedene Anträge von Abgeordnetengruppen ohne Fraktionsvorgaben: gegen eine Impfpflicht, für eine Impfpflicht für alle ab 18 und für eine Impfpflicht für alle ab 50. Kanzler Olaf Scholz und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (beide SPD) haben bereits erkennen lassen, dass sie eine Impfpflicht für alle ab 18 unterstützen.

Auch Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) ist dafür. Denn: «Wir wissen nicht, wie schwer eine mögliche nächste Mutation die Jüngeren trifft», gab sie beim Nachrichtenportal «t-online» zu bedenken.

Das Ethikrat-Mitglied Franz-Josef Bormann spracht sich für eine altersbezogene Impflicht aus, zum Beispiel ab 50 Jahren. «Sie lässt sich ethisch leichter begründen als eine allgemeine Impfpflicht. Sie zielt auf die Gruppe von Menschen, die individuell den größten Nutzen von einer Impfung hat», sagte der Tübinger Theologe der «Rheinischen Post».

Der Initiator der Ü50-Impfpflicht, Andrew Ullmann (FDP), sagte der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Dienstag), dass dieser Antrag in einem ersten Schritt Ungeimpfte zu einer ärztlichen Beratung in einem
Impfzentrum verpflichten will.

(dpa)

Laborverband erwartet Gespräche über mehr Testkapazitäten

05:55
25.01.2022
Der Laborverband ALM hat die Politik nach den Bund-Länder-Beratungen zu Gesprächen über eine Ausweitung von Testkapazitäten aufgerufen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder hatten am Montag vereinbart, dass «alle Anstrengungen unternommen werden» müssten, die PCR-Testkapazitäten im Land zu erhöhen. Der Verbandsvorsitzende der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM), Michael Müller, sagte der Deutschen Presse-Agentur, man müsse zunächst einmal darüber sprechen, was das konkret bedeute.

«Wir müssten wissen, um wieviel die Kapazität erhöht werden soll und in welchem Zeitraum.» Planung sei wichtig. Es gehe um Geräte, um Mitarbeiter und auch um die Frage, was passiere, wenn die höhere Kapazität aufgebaut und dann im Zweifel gar nicht benötigt werde.

Müller bezeichnete die geplante Priorisierung bei PCR-Tests mit Blick auf die aktuelle Belastung der Labore als «richtig, wichtig und notwendig». «Wir arbeiten zur Zeit unfassbar viel», sagte er. Zuletzt waren es rund zwei Millionen Tests pro Woche. Neue Zahlen zur Auslastung will der Verband an diesem Dienstag vorlegen.

(dpa)

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